Red Hat OpenShift
Red Hat OpenShift ist eine vielseitige, quelloffene Containeranwendungsplattform von Red Hat Inc. für das Entwickeln, Bereitstellen und Verwalten von Anwendungen.
OpenShift wurde 2011 auf den Markt gebracht, um von den Fortschritten in der Cloudtechnologie – insbesondere bei Containern – zu profitieren. OpenShift bietet Entwicklern eine integrierte Entwicklungsumgebung (Integrated Development Environment, IDE) zum Erstellen und Bereitstellen von Containern im Docker-Format sowie deren anschließender Verwaltung mit Kubernetes.
Red Hat OpenShift ist in vier Modellen erhältlich:
- OpenShift Container Platform
- OpenShift Online
- OpenShift Dedicated
- OpenShift.io
Obwohl sich ihre jeweiligen Implementierungen und Standorte sowie die Preismodelle unterscheiden, sind der tatsächlich zugrunde liegende OpenShift-Code und die Funktionalität identisch.
OpenShift Container Platform
Bis zu einer Namensänderung im Juni 2016 unter dem Namen OpenShift Enterprise bekannt, ist die OpenShift Container Plattform eine private Plattform als Service (Platform as a Service, PaaS) für Unternehmen, die OpenShift auf ihrer eigenen Hardware On-Premises oder auf der Infrastruktur eines zertifizierten Cloud-Anbieters einsetzen und verwalten.
OpenShift Container Platform ist als eine Zusammenstellung von Docker-basierten Anwendungscontainern implementiert, die über Kubernetes-Orchestrierung verwaltet werden und alle auf Red Hat Enterprise Linux (RHEL) laufen.
OpenShift Online
OpenShift Online wurde 2011 eingeführt und richtet sich an selbstständige Entwickler oder Teams, die auf OpenShift als Public-Cloud-Service zugreifen möchten. OpenShift Online wird als ein On-Demand-Konsummodell angeboten und auf Public-Cloud-Plattformen, einschließlich Amazon Web Services (AWS), gehostet.
OpenShift Online bietet eine containerbasierte Plattform, auf die Entwickler von jedem Webbrowser, jeder IDE und jeder Befehlszeile (Command Line Interface, CLI) aus zugreifen können. Sie bietet auch Unterstützung für die lokale Entwicklung, so dass Programmierer einen funktionalen OpenShift-Cluster auf ihren lokalen Workstations einsetzen können, und sie unterstützt die Port-Weiterleitung, die es Entwicklern ermöglicht, Remote-Dienste so zu nutzen, als ob sie lokal laufen würden.
OpenShift Online wurde mit dem gleichen Code wie die OpenShift Container-Plattform gebaut und ist die Bereitstellungsplattform für OpenShift.io.
OpenShift Dedicated
OpenShift Dedicated bietet Unternehmen die Möglichkeit, eine Single-Tenant-OpenShift-Umgebung in einer von Red Hat verwalteten Public Cloud zu betreiben und dabei Docker- und Kubernetes-Orchestrierungstechnologien zu integrieren.
Zum Zeitpunkt seiner Einführung im Dezember 2015 lief OpenShift Dedicated nur auf AWS. Unterstützung für die Google Cloud Platform wurde im Dezember 2016 hinzugefügt. Ab Juli 2017 wird keine Unterstützung für Microsoft Azure mehr angeboten.
OpenShift.io
OpenShift.io wurde im Mai 2017 angekündigt und ist eine kostenlose Open-Source-Ergänzung zu OpenShift Online. Gemeinsam bieten sie einen integrierten Ansatz für DevOps, der Werkzeuge für Entwicklungsteams zum Erstellen und Bereitstellen von Microservice-Architekturen. OpenShift.io bietet außerdem eine Linux-Container-Umgebung und ein System für maschinelles Lernen, das Entwickler bei Designentscheidungen unterstützt. OpenShift.io umfasst mehrere Open-Source-Entwicklungstechnologien, darunter fabric8, Eclipse Chef, Jenkins, OpenJDK, Performance Co-Pilot, WildFly Swarm, Eclipse Vert.x und Spring Boot.
Wann eignet sich Red Hat OpenShift?
Da der Einsatz von Containern beim Entwickeln und Verwalten von Anwendungen zunimmt, bieten Dienste wie OpenShift Möglichkeiten für Management und Automatisierung einer großen Anzahl von Containern. Auf diese Weise werden Entwickler von der manuellen Verwaltung von Containern befreit.
Außerdem kann OpenShift IT-Organisationen dabei helfen, Legacy-Server, die traditionelle Anwendungen unterstützen, und moderne, auf Microservices basierende Arbeit miteinander zu verbinden. Diese Funktionen sind außerdem sinnvoll im Rahmen eines Mobile-first-Ansatzes für Unternehmen, die Smartphone- und Tablet-Apps entwickeln möchten.
Schließlich fördert OpenShift die kontinuierliche Entwicklung von Anwendungen und stellt gemeinsame Tools für Entwickler- und Administratorenteams bereit. Dieser Ansatz ist ein Eckpfeiler der Bemühungen von DevOps.
So funktioniert Red Hat OpenShift
Laut Red Hat liegt der Schlüssel zu OpenShift in der Kombination von Docker-Containern und Kubernetes-Orchestrierung, die beide auf RHEL aufbauen.
Durch die Verwendung von Docker ermöglicht OpenShift, dass jede erstellte Anwendung überall dort ausführbar ist, wo Docker-Container unterstützt werden.
Nachdem die Entwickler den Code entweder über die Software-Versionskontrolle oder über Systeme für Continuous Integration/Continuous Delivery (CI/CD) an OpenShift übergeben haben, orchestriert OpenShift, wie und wann die Anwendungen ausgeführt werden. Außerdem ermöglicht es Entwicklerteams, diese Anwendungen so schnell wie nötig zu reparieren, abzustimmen und zu skalieren.
Mit OpenShift verbundene Container können laut Red Hat als Web-Frameworks oder Stateful Services dienen.
Zusätzlich zu der Möglichkeit für Entwickler, ihre eigenen Container zu erstellen, bietet OpenShift einen Online-Container-Katalog mit Beiträgen von Red Hat und Dritten. Einige beliebte Kategorien umfassen Containermanagement, Entwicklung mobiler Anwendungen, Betriebssysteme, Programmiersprachen, Protokollierung und Überwachung sowie Datenbankmanagement.