Definition

RFC 1918 (Adresszuweisung für private Internets)

Was ist RFC 1918?

Request for Comments 1918 (RFC 1918) definiert die Vergabe von IP-Adressen in privaten Netzwerken mit Internetzugang (Address Allocation for Private Internets). Es handelt sich um ein Dokument der IETF (Internet Engineering Task Force) zu den Methoden, mit denen private IP-Adressen in TCP/IP-Netzwerken zugeordnet werden.

Zusammen mit RFC 1631 zu NAT (Network Address Tunneling) erleichtert RFC 1918 die Erweiterung der nutzbaren Anzahl von IP-Adressen, die unter IPV4 verfügbar sind. Dies war als Zwischenlösung gedacht, um zu verhindern, dass die verfügbaren öffentlichen IP-Adressen vor der Einführung von IPV6 erschöpft sind. Es ist nicht notwendig, private IPs bei einem regionalen Internetregister (RIR) zu registrieren, was die Einrichtung privater Netzwerke vereinfacht.

Hosts in Unternehmen, die IP verwenden, lassen sich in drei Kategorien einteilen:

Kategorie 1: Hosts, die keinen Zugang zu Hosts in anderen Unternehmen oder dem Internet insgesamt benötigen. Diese Hosts können IP-Adressen verwenden, die innerhalb eines Netzwerks eindeutig sind, aber zwischen verschiedenen Netzwerken mehrdeutig sein können.

Kategorie 2: Hosts, die Zugang zu einer begrenzten Anzahl externer Dienste benötigen, der aber über Vermittlungs-Gateways abgewickelt werden kann. Diese Hosts können IP-Adressen verwenden, die nur innerhalb eines Netzwerks eindeutig sein müssen.

Kategorie 3: Hosts, die über IP-Konnektivität Zugang zur Netzwerkebene außerhalb des Unternehmens benötigen. Diese Hosts benötigen IP-Adressen, die weltweit eindeutig sind.

Mit RFC 1918 wurden die Standards geschaffen, nach denen Netzwerkgeräte IP-Adressen in einem privaten Netzwerk erhalten können. Ein privates Netzwerk kann eine einzige öffentliche IP-Adresse verwenden. RFC 1918 reserviert die folgenden Bereiche von IP-Adressen, die nicht über das Internet geroutet werden können:

  1. 10.0.0.0 - 10.255.255.255 (Präfix 10/8)
  2. 172.16.0.0 - 172.31.255.255 (Präfix 172.16/12)
  3. 192.168.0.0 - 192.168.255.255 (Präfix 192.168/16)

Der erste Bereich wird als 24-Bit-Block bezeichnet, der zweite als 20-Bit-Block und der dritte als 16-Bit-Block. Der erste Block ist (in der Prä-CIDR-Notation) nichts anderes als eine einzelne Netzwerknummer der IPv4-Adressklasse A, während der zweite Block eine Gruppe von 16 zusammenhängenden Netzwerknummern der Klasse B und der dritte Block eine Gruppe von 256 zusammenhängenden Netzwerknummern der Klasse C ist.

IP-Adressen in diesen Bereichen können innerhalb eines privaten Netzwerks zugewiesen werden. Jede Adresse ist in diesem Netzwerk eindeutig, aber nicht außerhalb davon. Private IP-Adressen lassen sich von externen Computern daher nicht direkt ansprechen, da sie nicht global eindeutig sind und somit nicht im öffentlichen Internet adressiert werden können.

Computer innerhalb des Netzwerks können über NAT mit dem Internet kommunizieren.  NAT übersetzt eine innerhalb eines Netzwerks verwendete IP-Adresse in eine andere, in einem anderen Netzwerk bekannte IP-Adresse. In der Regel ordnet ein Unternehmen seine lokalen internen Netzwerkadressen einer oder mehreren globalen externen IP-Adressen zu und löst die globalen IP-Adressen bei eingehenden Paketen wieder in lokale IP-Adressen auf.

Den Request for Comments 1918 finden sie bei der IETF im Detail hier.

Diese Definition wurde zuletzt im April 2024 aktualisiert

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