Definition

Preboot Execution Environment (PXE)

Preboot Execution Environment (PXE) ist ein Industriestandard für eine Client-/Server-Schnittstelle, die es ermöglicht, vernetzte Computer ohne installiertes Betriebssystem aus der Ferne seitens eines Administrators konfigurieren und starten zu können. Der PXE-Code wird bei einem neuen Computer in der Regel auf einem Read-Only-Speicherchip oder einer Boot-Disk mitgeliefert, die dem Computer (als Client) die Kommunikation mit einem Netzwerk-Server ermöglicht, so dass der Client über das Netzwerk konfiguriert werden und sein Betriebssystem aus der Ferne gestartet werden kann.

PXE bietet drei Dinge:

  1. Das Dynamic Host Configuration Protocol (DHCP), das dem Client den Bezug einer IP-Adresse ermöglicht, um Zugriff auf die Netzwerk-Server erhalten zu können.
  2. Einen definierten Satz an APIs (Application Programming Interfaces), die vom BIOS (Basic Input/Output System) des Clients genutzt werden, oder aber ein heruntergeladenes Network Bootstrap Programm (NBP), das den Start des Betriebssystems und weitere Konfigurationsschritte automatisiert.
  3. Eine standardisierte Methode, den PXE-Code im PXE ROM Chip oder der Boot-Disk zu initialisieren.

Der PXE-Prozess beginnt damit, dass der Client den Server darüber informiert, dass er PXE nutzt. Nutzt auch der Sever PXE, so schickt es dem Client eine Liste von Boot-Servern, die die verfügbaren Betriebssysteme anbieten. Der Client findet darüber den benötigten Boot-Server und erhält den Namen der herunterzuladenden Datei. Der Client lädt die Datei dann mit Hilfe des Trivial File Transfer Protokolls herunter und führt sie aus, womit dann das Betriebssystem geladen wird. Ist ein Client mit PXE ausgestattet und der Server nicht, so ignoriert der Server den PXE-Code und verhindert damit Störungen während des Betriebs der DHCP- und Bootstrap-Protokolle (BP).

Die Vorteile der PXE-Nutzung sind:

  • Der Client-Computer muss nicht zwingend über ein Betriebssystem verfügen, oder auch nur über eine Festplatte.
  • Der Client-Computer kann bei Versagen von Hardware oder Software neu gestartet werden. Dies ermöglicht dem Administrator die Diagnose und womöglich auch die Lösung des Problems.
  • Da PXE herstellerunabhängig ist, können neue Computermodelle dem Netzwerk ganz einfach hinzugefügt werden.
Diese Definition wurde zuletzt im Januar 2019 aktualisiert

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