Over-the-Top (OTT)
Over-the-Top (OTT) ist Netzwerkjargon, der die Bereitstellung von Inhalten, Diensten oder Anwendungen über das Internet beschreibt. OTT-Edge-Anbieter stellen ihre Inhalte und Dienste in der Regel über eine Netzwerkinfrastruktur bereit, die sich im Besitz von Internetdienstanbietern (Internet Service Provider, ISP) wie Telekom, Vodafone oder 1&1 befindet und von diesen gewartet wird.
Die Bereitstellung von OTT-Inhalten ermöglicht es Kunden mit Internetzugang, sich von Kabelfernsehen und Festnetztelefonen zu trennen. Nehmen Sie zum Beispiel einen Nutzer, der gerne Fernsehsendungen auf einem bestimmten Sender oder Dienst sieht. Ein Kabelanbieter könnte diesen Sender mit Hunderten von anderen Diensten bündeln und dem Kunden entsprechend in Rechnung stellen. Bei der Bereitstellung von OTT-Inhalten hingegen kann der Kunde eine App für die bevorzugten Dienste kostenlos herunterladen und zahlt nur für den Internetzugang.
Beispiele für OTT-Anbieter und -Dienste
Während einige OTT-Anbieter Inhalte kostenlos zur Verfügung stellen, müssen Kunden bei anderen Unternehmen Werbung sehen oder eine monatliche Abo-Gebühr entrichten. OTT-Anbieter wie Maxdome, Netflix oder Amazon Video bieten Video-Streaming-Dienste an, die Mitgliedern mit internetfähigen Computergeräten den Zugriff auf Filme, Fernsehsendungen, Videoclips und Audioinhalte ermöglichen. Kunden, die keinen internetfähigen Fernseher haben, können Video-Streaming-Geräte wie Apple TV, Amazon Fire TV oder Google Chromecast kaufen, um auf Internetinhalte zuzugreifen und diese auf einem Fernsehbildschirm anzuzeigen.
Die zunehmende Verfügbarkeit von öffentlichem WLAN und unbegrenzten mobilen Mobilfunkdatentarifen hat dazu beigetragen, das Wachstum von OTT-Anbietern und -Diensten zu fördern.
Der Wettbewerb unter und zwischen etablierten Anbietern und OTT-Betreibern hat zu einer größeren Auswahl für die Nutzer und zu einem Wandel bei der Art des Zugriffs auf Inhalte geführt.
OTT und Netzneutralität
Das Konzept der Netzneutralität steht in engem Zusammenhang mit OTT-Diensten. Netzbetreiber dürfen keine zusätzlichen Gebühren für die Bevorzugung oder Beschleunigung des Datenverkehrs von Edge-Anbietern verlangen, die sich bereit erklären, höhere Gebühren für eine schnellere Bereitstellung zu zahlen. Eine große Sorge ist, dass OTT-Inhalte für die Verbraucher teurer werden, wenn die OTT-Anbieter den Netzbetreibern zusätzliche Gebühren für den Transport ihrer Inhalte zahlen müssen, da diese Kosten an die Verbraucher weitergegeben werden würden.