Definition

OpenStack

OpenStack ist ein Open-Source-IaaS-Projekt (Infrastructure-as-a-Service), mit dem sich eine flexible und skalierbare Private Cloud erstellen und verwalten lässt.

Ziel der OpenStack-Initiative ist es, Interoperabilität zwischen Cloud-Services zu schaffen. Weiterhin ermöglicht das Framework den Aufbau AWS-ähnlicher Cloud-Services in eigenen Data Centern. OpenStack ist unter der Apache 2.0 Lizenz frei erhältlich, wird aber von einer Vielzahl an Unternehmen auch mit kostenpflichtigem Support vertrieben. In diesem Sinne muss zwischen kommerziellen und Open-Source-Distributionen von OpenStack unterschieden werden. Kommerzielle Distributionen gibt es schließlich auch von Unternehmen wie VMware (VMware Integrated OpenStack, VIO), Red Hat (RHEL OpenStack Platform, OSP) oder auch SUSE (SUSE OpenStack), die ihre OpenStack-Distributionen an ihr eigenes Softwareportfolio anpassen. Anbieter wie Mirantis oder Rackspace dagegen arbeiten mit der unveränderten Open-Source-Distribution.

OpenStack wird oft auch als das „Linux der Cloud“ bezeichnet, weil die Entwicklung von OpenStack sehr den Anfangsjahren von Linux ähnelt. OpenStack ist das populärste Open-Source-Cloud-Framework auf dem Markt und hat damit ähnliche Produkte wie Eucalyptus oder CloudStack verdrängt. Gleichzeitig konkurriert OpenStack mit kommerziellen Private-Cloud-Produkten beispielsweise von VMware (vSphere in Verbindung mit vRealize) oder Microsoft (Azure Pack und Azure Stack).

OpenStack bietet eine modulare Architektur und besteht daher aus einigen wenigen Kernmodulen ("Core Services) und einer Vielzahl weiterer Projekte, die allgemein als "Big Tent" bezeichnet werden.

Zu den Kernmodulen gehören:

  • OpenStack Nova, das Compute-Modul von OpenStack zur Bereitstellung und Verwaltung virtueller Maschinen.
  • OpenStack Neutron, das Networking-Modul zur Bereitstellung und Verwalung virtueller Netzwerke (Software-defined Networking, Network Functions Virtualization).
  • OpenStack Cinder, ein Storage-Modul zur Bereitstellung und Verwaltung von Block Storage.
  • OpenStack Swift, ein weiteres Storage-Modul zur Bereitstellung und Verwaltung von Object Storage.
  • OpenStack Keystone, das Security-Modul von OpenStack zur Bereitstellung und Verwaltung von Identity-as-a-Service-Funktionen.
  • OpenStack Glance, den Imaging-Service von OpenStack zur Verwaltung von VM-Images.

Zu den wichtigsten Nebenmodulen gehören:

  • OpenStack Horizon, ein webbasiertes Management-Dashboard.
  • OpenStack Ceilometer, eine Komponente zum Monitoring der OpenStack-Infrastruktur inklusive Chargeback- und Showback-Funktionen.
  • OpenStack Heat zur Orchestrierung und Automatisierung von Cloud-Applikationen.
  • OpenStack Trove, ein Database-as-a-Service-Modul.
  • OpenStack Ironic zum Bare-Metal-Provisioning.
  • OpenStack Manila zur Bereitstellung eines Shared-Filesystem-as-a-Service.
  • OpenStack Magnum zur Container-Virtualisierung.

Die erste OpenStack-Version (Austin) wurde im Oktober 2010 veröffentlicht, seitdem erscheint alle sechs Monate eine neue OpenStack-Version. Im Oktober 2016 wurde die derzeit aktuellste Version Newton veröffentlicht. Ungefähr seit OpenStack Kilo, spätestens aber seit OpenStack Liberty gilt OpenStack als ausgereift genug für Produktivumgebungen. Seit OpenStack Mitaka gilt das Hauptaugenmerk bei der Weiterentwicklung des Cloud-Frameworks also vermehrt auch Verbesserungen bei Skalierbarkeit, Stabilität und User Experience.

Aufgrund der schnellen Release-Zyklen von nur sechs Monaten gelten vor allem Upgrades bestehender OpenStack-Umgebungen nach wie vor als komplex und zeitaufwendig, auch wenn Installation und Updates von OpenStack durch verschiedene Tools in zunehmendem Maße auch automatisiert werden kann. Trotzdem gilt weder die Automatisierung noch die Skalierbarkeit von OpenStack als wirklich zufriedenstellend gelöst, während auf Seiten vieler Anwenderunternehmen vor allem der Mangel an OpenStack-Spezialisten oftmals zum Problem wird.

Diese Definition wurde zuletzt im Januar 2017 aktualisiert

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