Network Management System (Netzwerkmanagement-System, NMS)
Ein NMS (Network Managament System/Netzwerkmanagementsystem) ist eine Kombination aus Hardware- beziehungsweise Software-Tools, mit denen ein IT-Profi individuelle Komponenten eines Netzwerks verwalten kann.
Ein NMS identifiziert, konfiguriert, überwacht, aktualisiert und repariert Netzwerkgeräte – sowohl kabelgebundene als auch drahtlose – in einem Unternehmensnetzwerk. Eine Kontrollanwendung für die Systemverwaltung zeigt von jeder Netzwerkkomponente Leistungsdaten an, so dass Netzwerktechniker bei Bedarf Änderungen vornehmen können.
Die Anbieter von Netzwerkelementen stellen ihre Leistungsdaten der NMS-Software entweder über APIs oder über ein Protokoll wie NetFlow zur Verfügung, einem ursprünglich von Cisco entwickelten De-facto-Branchenstandard, der es NetFlow-fähigen Routern ermöglicht, Datenverkehrs- und Leistungsinformationen zu übertragen.
Die Komponenten eines Netzwerkmanagementsystems helfen bei:
- Finden und Identifizieren von Netzwerkgeräten: Damit finden Administratoren heraus, welche Geräte gerade im Netzwerk aktiv sind.
- Überwachung von Netzwerkgeräten: Dazu gehört zum einen die Überwachung auf Geräteebene, um den Zustand der Netzwerkkomponenten herauszufinden. Auf höherer Ebene wird zudem überwacht, ob die Performance den Plänen und sich innerhalb der SLAs (Service Level Agreements) befindet.
- Analyse der Netzwerk-Performance: Administratoren tracken Performance-Indikatoren wie zum Beispiel Bandbreitennutzung, Paketverluste (Packet Loss), Latenz, Verfügbarkeit und Betriebszeit der Router, Switches und anderer Geräte, bei denen SNMP (Simple Network Management Protocol) verfügbar ist.
- Intelligente Benachrichtigungen: Konfigurierbare Alarme, die bei bestimmten Ereignissen im Netzwerk ausgelöst werden. Die Administratoren des Netzwerks werden bei Bedarf via E-Mail, Telefon oder SMS
Arten von Netzwerkmanagementsystemen
NMS-Software kann entweder vor Ort auf einem dedizierten Server installiert und vor Ort verwaltet werden oder als Service abgerufen werden, wobei der Anbieter die Tools zur Verfügung stellt, die das Unternehmen zur Verwaltung und Überwachung seines Netzwerks verwendet. NMS-Software kann eine Vielzahl von Netzwerkkomponenten verwalten, die von verschiedenen Anbietern hergestellt werden. Frühe Versionen von NMS-Software funktionierten manchmal nur mit Hardware desselben Herstellers, aber diese Einschränkungen sind weitgehend verschwunden
Die NMS-Installation vor Ort kann eine bessere Kontrolle und Anpassung der Software an bestimmte Ziele ermöglichen. Die interne Verwaltung der Software kann jedoch zusätzliches IT-Personal und zusätzliche Ressourcen erfordern, und da die Software altert, muss das Unternehmen sie entweder laufend aktualisieren oder immer wieder ersetzen. Anbieterbasierte NMS sind oft schneller rentabel, aber der Zugriff auf die Software kann im Falle eines Ausfalls im Rechenzentrum des Anbieters beeinträchtigt werden.
NMS kann zur Überwachung sowohl von verkabelten als auch von drahtlosen Netzwerkelementen verwendet werden. In der Vergangenheit war für jede dieser Varianten jeweils ein eigenes NMS notwendig. Mit der zunehmenden Verbreitung von drahtlosen Netzwerken sind nun jedoch einheitliche Netzwerkverwaltungssysteme verfügbar, die es einem Netzwerkingenieur ermöglichen, sowohl verkabelte Komponenten als auch drahtlose Netzwerkelemente über eine einzige Verwaltungskonsole zu verfolgen.
NMS-Software kann es Unternehmen auch ermöglichen, die Leistung in ihren eigenen Netzwerken sowie in externen Netzwerken zu verfolgen, z.B. in solchen, die von Cloud- und As-a-Service-Anbietern betrieben werden. Die Transparenz wird durch APIs und auf anderen Wegen ermöglicht, über die ein Unternehmen auf Leistungsflussdaten oder Protokolle zugreifen kann, um die Sicherheit oder Leistung zu analysieren.
NMS-Trends
Da die Hersteller von Netzwerkhardware ihre Systeme immer offener gestalten, ermöglicht die NMS-Software Interoperabilität, da Unternehmen Tools für Netzwerkmanagementsysteme zur Steuerung und zum Hinzufügen von Funktionen für eine größere Vielfalt von Geräten verwenden. NMS dient auch als Rahmen für intent-based Networking, eine sich entwickelnde Methodik, bei der die Netzwerküberwachung, -konfiguration und -fehlerbehebung automatisiert werden.