Mount Point
Was ist ein Mount Point?
Ein Mount Point ist ein Verzeichnis auf einem Dateisystem, ist aber gleichzeitig noch mit einem anderen Dateisystem logisch verknüpft. So stehen Daten auf anderen physischen Storage-Laufwerken einfacher zur Verfügung. Für Unix, Linux und macOS sind Mount Points wichtig, bei Windows ist die Verwendung möglich, aber nicht üblich.
Mount Points unter Unix, Linux und macOS
Mount Points sind grundlegend für den Betrieb der meisten Portable-Operating-System-Interface-kompatiblen Betriebssysteme wie Unix, Linux und macOS. Durch die Verwendung eines Mount Points werden Daten, die auf verschiedenen physischen und logischen Volumes gespeichert sind, auf demselben Dateisystem abgelegt. Auf diese Weise kann auf alle auf dem System benötigten Daten über das Stammverzeichnis zugegriffen werden.
Der Mount-Befehl wird verwendet, um ein Gerät oder Dateisystem für das System zugänglich zu machen und dann sein Stammverzeichnis mit einem Mount Point auf dem lokalen Dateisystem zu verbinden.
Der Mount Point ist normalerweise ein leerer Ordner. Wenn sich bereits Dateien in diesem Ordner befinden und dieser dann zu einem Mount Point für ein anderes Dateisystem gemacht wird, sind die vorhandenen Daten nicht mehr verfügbar, werden aber nicht gelöscht.
Linux hat zwei Standard-Mount-Points für Wechseldatenträger: /dev (Gerät) ist der Ort, an dem alle physischen Geräte zuerst eingehängt werden. Von dort aus wird ein zusätzlicher Link zu den Wechselmedien in das Verzeichnis /mnt (mount) gelegt. Das Verzeichnis /mnt und seine Unterverzeichnisse sind für Mount Points zu Wechseldatenspeichern oder temporären Dateien vorgesehen.
Ein Beispiel für die Verwendung von Mount Points ist das Anschließen eines USB-Flash-Laufwerks an einen Linux-Computer. Das System erkennt das Hardwaregerät und legt es im Dateisystem unter /dev/sdc1 /mnt/usb an, um das Dateisystem auf dem USB-Laufwerk am Mount Point /mnt/usb einzuhängen. Um die Daten bequemer nutzen zu können, erstellen Sie anschließend einen zusätzlichen Mount Point mit dem Befehl mount /dev/sdc1 /home/john/files, um die Daten im Home-Verzeichnis abzulegen.
Die Datei für standardmäßige Mount Points, die beim Systemstart geladen werden, befindet sich bei vielen Linux-Distributionen in /etc/fstab.
Da die Betriebssystemdistributionen immer schlanker und benutzerfreundlicher werden, ist es für die Benutzer immer weniger notwendig, Geräte manuell ein- und auszuhängen. Die meisten Desktop-Betriebssysteme erledigen das bei Wechselmedien automatisch.
Einsatz von Mount Points in Servern und Containern
Der Bedarf an Mount Points im Serverbereich ist größer denn je. Da die Daten immer verteilter und dynamischer werden, kommt es immer häufiger vor, dass die Daten, die ein System benötigt, nicht direkt mit diesem System verbunden sind und einen Mount Point benötigen, um sie zugänglich zu machen. Eine Anwendung, die auf einem Server läuft, kann beispielsweise auf Daten angewiesen sein, die auf einem Network-Attached-Storage-Gerät gespeichert sind, so dass auf dem Server ein Mount Point eingerichtet wird, der auf die NAS-Daten verweist.
Virtuelle Maschinen und Container machen ausgiebig Gebrauch von Mount Points. Diese Dienste sind so konzipiert, dass sie dynamisch und kurzlebig sind. So kann beispielsweise eine Kubernetes-Instanz je nach aktueller Auslastung Docker-Container erstellen und zerstören. Diese kurzlebigen Dienste benötigen möglicherweise eine Verbindung, um permanente Daten oder Einstellungen zu lesen oder zu schreiben. Daher wird ein Mount Point erstellt, der die externen Daten mit dem privaten internen Dateisystem des Dienstes verbindet.
Einsatz von Mount Points unter Windows
Windows unterstützt Mount Points, aber sie werden im Allgemeinen nicht verwendet. Das übergeordnete Hosting-Volume muss mit dem New Technology File Systems (NTFS) formatiert sein. Ein Mount Point kann auf das Stammverzeichnis eines anderen lokal angeschlossenen Volumes erstellt werden. Der Zielordner muss leer sein. Mount Points sind ab Windows 2000 verfügbar.
Symbolische NTFS-Links funktionieren ähnlich wie Mount Points, sind aber wesentlich flexibler. Sie ermöglichen relative Pfade und nicht-lokalen Storage durch Server Message Block (SMB) Shares. Symbolische Links sind in Windows Vista und späteren Versionen verfügbar.