Definition

Microsoft Windows Recovery Environment (Windows RE)

Die Microsoft Windows Recovery Environment (Windows RE) ist eine vereinfachte, abgespeckte Version des Betriebssystems Windows. Windows RE wird zum Beispiel von Windows 8, Windows 10 oder auch Windows Server 2012 R2 verwendet, um das System zu starten oder Fehler zu beheben,  wenn der Boot-Vorgang anders nicht oder nicht stabil ausgeführt werden kann.

Das Prinzip von Windows RE ähnelt dem der Windows Preinstallation Environment (Windows PE). Wird die Wiederherstellungskonsole aufgerufen, kann eine Reihe von Wiederherstellungs-Tools bei der Diagnose und der Reparatur von Problemen des Betriebssystems helfen. So können etwa automatische Reparatur- und Fehlersuch-Werkzeuge die Integrität von Laufwerken und Dateien testen. Oftmals sind sie in der Lage, bekanntere Laufwerksprobleme zu reparieren und Betriebssystemdateien wiederherzustellen, die durch Laufwerksausfälle, Malware-Aktivität oder Anwenderfehler verursacht wurden. Nutzer von Windows 8 undWindows 10 können ein Tool zum Zurücksetzen verwenden, das das Betriebssystem in seinen ursprünglichen Zustand zurück versetzt. Anwender können sich aussuchen, ob sie dabei Inhalte wie Anwendungen und Daten beibehalten oder entfernen wollen. In vergleichbarer Weise können Anwender von Windows Server 2012 und Windows Server 2012 R2 ein Tool zur Image-Wiederherstellung einsetzen, um die lokale Festplatte des Servers von einem Backup aus wiederherzustellen.

Windows RE wird in der Regel im Umfeld von Boot-Problemen automatisch gestartet, etwa bei gescheiterten Startversuchen, unerwartetem Ausschalten und sicherheitsbezogenen Problemen wie Fehlern bei BitLocker oder Secure Boot. Windows RE kann jedoch auf mehrere Arten auch manuell aufgerufen werden. Ein üblicher Ansatz ist etwa die Auswahl von Einstellungen, Energie und das Gedrückthalten der Umschalttaste während des Neustarts.

Ein weiterer gängiger Weg ist der Aufruf von shutdown /r /o in der Eingabeaufforderung. Startet Windows RE erst einmal, so erscheint ein Optionsmenü, mit Hilfe dessen Anwender unter verschiedenen Tools wählen können, beispielsweise über das Unified Extensible Firmware Interface (UEFI) von einem bootfähigen Gerät (wie etwa einem Flash Drive) zu booten, auf die UEFI-Firmware zuzugreifen oder aber von einem anderen Betriebssystem aus zu booten (soweit mehr als ein Betriebssystem verfügbar ist).

Windows RE ist dabei auch individuell anpassbar. Unternehmen mit besonderem Wiederherstellungsbedarf können verschiedene Sprachen, Gerätetreiber und neue Diagnosewerkzeuge für die Wiederherstellungsumgebung oder das Deployment Image Servicing and Management (DISM) API hinzufügen. Allerdings erhöht jede Anpassung den Speicherbedarf für Windows RE – womit die Wiederherstellungsumgebung für den Host anspruchsvoller wird. Entwickler sollten daher die Anzahl ihrer Anpassungen minimieren, um die Wiederherstellungsumgebung so klein und effizient wie möglich zu halten.

Diese Definition wurde zuletzt im Oktober 2016 aktualisiert

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