Linux-Distribution
Eine Linux-Distribution ist eine Version des Open-Source-Betriebssystems Linux in Verbindung mit weiteren Komponenten wie etwa Installationsprogrammen, Verwaltungswerkzeugen und zusätzlicher Software wie zum Beispiel dem KVM-Hypervisor
Linux-Distributionen, die auf dem Linux-Kernel basieren, sind für Anwender oft einfacher zu installieren als die originale Open-Source-Version von Linux. Das liegt unter anderem daran, dass den Anwendern der Schritt des Kompilierens des kompletten Linux-Systems aus dem Quellcode erspart wird. Außerdem ist die Unterstützung durch den Distributor oftmals ein wichtiges Plus.
Arten von Linux-Distributionen
Heute gibt es hunderte Linux-Distributionen. Jede davon zielt auf bestimmte Benutzertypen oder Systemtypen wie zum Beispiel Desktops, Server, Mobilgeräte oder Embedded-Geräte ab. Die meisten Distributionen lassen sich unmittelbar einsetzen, einige wiederum stehen als Quellcode-Pakete zur Verfügung und müssen während der Installation noch kompiliert werden.
Einige Distributionen, darunter Fedora und Red Hat Enterprise Linux (RHEL) von Red Hat, openSUSE von SUSE, Ubuntu von Canonical und Oracle Linux von Oracle haben einen kommerziellen Hintergrund, während andere wie Debian und Slackware von der Community entwickelt werden. Einige der kommerziellen Anbieter, darunter Red Hat und Oracle, bieten ihre Dienste wie Support oder individuelle Entwicklung gegen Bezahlung an, obwohl die Open-Source-Lizenz die Erhebung von Kosten für die Software selbst untersagt.
Linux Distributionspakete
Grundsätzlich besteht eine Linux-Distribution aus Softwarepaketen. Diese Pakete beinhalten bestimmte Dateien, Anwendungen oder Dienste. Ein Paket kann zum Beispiel aus Schriftarten, Webbrowsern oder Entwicklungsumgebungen bestehen. Eine einzige Linux-Distribution kann durchaus mehrere tausend einzelne Pakete umfassen.
In der Praxis neigen die Distributoren aber dazu, die Anzahl von Modulen und Komponenten bei der Individualisierung ihres Produkts klein zu halten und den Ressourcenanspruch des Betriebssystems so zu verringern. Das gilt umso mehr für Distributionen, die in virtuellen Umgebungen eingesetzt werden sollen, in denen viele parallel laufende Instanzen jeden Mehrverbrauch an Ressourcen potenzieren.
Eine Linux-Distribution beinhaltet normalerweise auch ein Verwaltungssystem für Pakete, das für Installation, Deinstallation und Verwaltung von Softwarepaketen eingesetzt wird. Diese Systeme ermöglichen die Suche nach einem bestimmten Paket, automatische Software-Upgrades oder die Überprüfung darauf, dass alle vorausgesetzten Softwareabhängigkeiten erfüllt sind.
Beispiele für solche Paketmanager sind Red Hat Package Manager, Yellowdog Updater oder das Modified and Advanced Packing Tool.
Open-Source-Entwicklung
Linux basiert auf dem Fundament der Open-Source-Softwareentwicklung. Linux-Distributionen haben sich unter dem Copyleft-Manifest der Free Software Foundation entwickelt, die der GNU General Public License (GPL) entspringt.
Copyleft gibt vor, dass sämtliche Software, die aus kostenlos und frei verfügbarer Software entstanden ist, in derselben Weise kostenlos und frei verfügbar sein muss. Nutzt ein Entwickler also Linux oder GNU-Komponenten um eine neue Version von Linux zu erstellen, so muss auch diese neue Version kostenlos und frei verfügbar sein.
Kommerzielle Linux-Anbieter wie Red Hat erwirtschaften ihre Gewinne üblicherweise aus dem Vertrieb von Diensten und Werkzeugen statt aus dem Vertrieb von Linux selbst.