Definition

Kognitive Diversität

Kognitive Diversität (auch kognitive Vielfalt) ist die Einbeziehung von Menschen, die unterschiedliche Problemlösungsstile haben und einzigartige Perspektiven bieten können, da sie anders denken. Im Gegensatz zur demografischen Vielfalt, die sich auf eine Mischung aus statistischen Merkmalen wie Geschlecht oder Alter konzentriert, konzentriert sich kognitive Diversität auf eine Mischung aus der Art und Weise, wie Menschen intellektuell aktiv sind, zum Beispiel Assoziationen oder wie sie Schlussfolgerungen ziehen.

Ein demografisch vielfältiger Arbeitsplatz kann aus mehreren Gründen kognitiv einheitlich werden. Es kann daran liegen, dass jemand in der Unternehmensführung Mitarbeiter bevorzugt, die eine bestimmte Hochschule abgeschlossen haben. Oder es kann daran liegen, dass ein mittlerer Manager es für notwendig hält, eine offene Stelle mit jemandem zu besetzen, der die gleiche Erfahrung wie der ausgeschiedene Mitarbeiter hat.

Die Tendenz für einen Arbeitgeber, nach jemandem zu suchen, der mit den bestehenden Überzeugungen des Arbeitgebers übereinstimmt, wird als Bestätigungsverzerrung oder Bestätigungsfehler (Confirmation Bias) bezeichnet. Die Verminderung von Verzerrungen jeglicher Art wird für Anbieter von Personalbeschaffungssystemen immer wichtiger.

Anbieter arbeiten daran, unbewusste Verzerrungen durch Verbesserungen in der Rekrutierungs- und Talent-Management-Software zu begrenzen. Die Software sucht nach Mustern in Beschäftigung, akademischer Ausbildung, Praktika, persönlichen Hintergrund und Leistungen, die Unterschiede in der Perspektive und Problemlösung signalisieren. Jemand, der zuvor von einem Rekrutierer oder Personaler übersehen oder abgelehnt wurde, kann von einem Algorithmus als Interview-Kandidat ausgewählt werden.

Kognitive Diversität wird an einem Ort eingesetzt, den man am wenigsten erwartet: den US-Streitkräften. Das Militär legt Wert auf Ordnung und Reglementierung, aber nicht auf Wettbewerbsvorteile. Das Büro für Strategie und Innovation der Marine sagt über die Bedeutung der kognitiven Diversität: „Innovation erfordert die Fähigkeit, Normen zu hinterfragen, verschiedene Ansichten zu synthetisieren und gemeinsam einzigartige und leistungsfähige Lösungen zu entwickeln. Kognitive Vielfalt ist die DNA der Innovation.“

Bedeutung der kognitiven Diversität am Arbeitsplatz

Die Vielfalt des Denkens wird oft als wichtig für einen erfolgreichen Arbeitsplatz angesehen. Menschen, die unterschiedliche Perspektiven einbringen, sehen vielleicht Gefahren und Chancen, die andere verpassen. Diese Chemie der menschlichen Interaktion wird heute als kritischer Bestandteil der Innovation angesehen.

Forscher haben Muster beobachtet, wie Menschen Informationen verarbeiten und mit anderen zusammenarbeiten. Einige ziehen es zum Beispiel vor, vorhandene Informationen auf neue Herausforderungen anzuwenden, während andere dazu neigen, neues Wissen zu generieren. Auch die Tendenz der Menschen, ihr eigenes Fachwissen einzusetzen, ist unterschiedlich. Teams mit vielfältigeren Ansätzen haben sich als kreativer und leistungsfähiger erwiesen.

Diese Definition wurde zuletzt im April 2018 aktualisiert

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