Information Lifecycle Management (ILM)
Information Lifecycle Management (ILM) ist ein umfassender Ansatz für die Verwaltung des Datenflusses und der zugehörigen Metadaten. ILM lässt sich einsetzen vom Erstellen und ersten Speichern der Daten bis zu dem Zeitpunkt, an dem die Informationen veraltet sind und gelöscht werden müssen.
Im Gegensatz zu früheren Ansätzen, wie beim Data Storage Management, umfasst ILM alle Aspekte des Umgangs mit Daten – beispielsweise gibt es Verfahrenstipps für Nutzer und nicht nur reine automatisierte Speichermethoden (z.B. beim Hierarchical Storage Management - HSM). Im Gegensatz zu älteren Systemen nutzt ILM zudem komplexere Kriterien für das Speichermanagement als nur das Alter der Daten und die Zugriffshäufigkeit.
ILM-Lösungen automatisieren die benötigten Prozesse. Typischerweise werden Daten nach festgelegten Richtlinien verschiedenen Tiers zugeordnet und die automatisierte Datenmigration von einem Tier zum anderen erfolgt auf der Grundlage dieser Richtlinien. In der Regel werden neuere Daten und Daten, auf die häufiger zugegriffen wird, auf schnellen Speichermedien wie SSDs abgelegt, während weniger kritische Daten auf billigeren und damit langsameren Medien gespeichert werden.
Der ILM-Ansatz erkennt jedoch auch, dass die Relevanz von Daten nicht nur vom Alter der Daten abhängt oder wie oft sie aufgerufen werden. Benutzer können unter ILM unterschiedliche Richtlinien für Daten spezifizieren, beispielsweise, dass sie im Wert verschieden schnell abnehmen oder dass ihr Wert während der gesamten Lebensdauer beibehalten wird. Eine Pfad-Management-Anwendung als Bestandteil der ILM-Software oder als Add-on ermöglicht es, durch Tracking alle in einem Speicherzyklus gespeicherten Daten abzurufen.
ILM wird oft als komplexerer Teil des Data Life Cycle Management (DLM) betrachtet. Laut Karen Dutch, Vice President Product Management bei Fujitsu Softek, befassen sich DLM-Anwendungen mit allgemeinen Attributen von Dateien, wie Dateitypen, -größe und -alter. ILM-Lösungen hingegen verfügen über komplexere Funktionen. Beispielsweise können mit einer DLM-Applikation die gespeicherten Daten für einen bestimmten Dateityp und ein bestimmtes Alter gesucht werden. Eine ILM-Anwendung erlaubt es, verschiedene Typen von gespeicherten Dateien für Instanzen eines bestimmten Teils Ihrer Daten wie eine Kundennummer zu suchen.
Im Zuge der zunehmenden Bedeutung von Compliance-Fragen wie HIPAA und Sarbanes-Oxley Act, die regeln, wie Organisationen mit bestimmten Datenarten umgehen müssen, ist Datenmanagement immer wichtiger geworden. Datenmanagement-Experten fordern deshalb, dass das Information Life Cycle Management in allen Betrieben unternehmensweit eingeführt werden sollte und sowohl Verfahren und Praktiken als auch Anwendungen beinhalten sollte.