ISP (Internet Service Provider)
Was ist ein ISP?
Ein Internet Service Provider (ISP) ist ein Unternehmen, das Einzelpersonen und Organisationen den Zugang zum Internet und anderen damit verbundenen Diensten ermöglicht. Ein ISP verfügt über die Ausrüstung und den Zugang zu den Telekommunikationsleitungen, die erforderlich sind, um in dem von ihm bedienten geografischen Gebiet einen Präsenzpunkt im Internet zu betreiben.
ISPs ermöglichen ihren Kunden den Zugang zum Internet und bieten darüber hinaus zusätzliche Dienstleistungen an, zum Beispiel E-Mail, Domainregistrierung und Webhosting. ISPs können auch verschiedene Arten von Internetverbindungen bereitstellen, etwa über Kabel oder Glasfaser. Verbindungen sind möglicherweise auch in Form von Hochgeschwindigkeits-Breitband- oder Nicht-Breitband-Verbindungen verfügbar.
Ein ISP wird manchmal auch als Internetzugangsanbieter oder schlicht Internetanbieter bezeichnet. ISP dient auch als Akronym für Independent Service Provider (unabhängiger Dienstanbieter), um einen Serviceanbieter zu beschreiben, der ein von einer Telefongesellschaft getrenntes Unternehmen ist.
Wie funktionieren ISPs?
ISPs sind an eine oder mehrere Hochgeschwindigkeits-Internetleitungen angeschlossen. Größere ISPs verfügen über eigene Hochgeschwindigkeits-Standleitungen, so dass sie weniger abhängig von Telekommunikationsdiensten sind und ihren Kunden einen besseren Service bieten können.
ISPs halten außerdem Tausende von Servern in Data Centern vor, wobei die Anzahl der Server von ihrem Internet-Servicegebiet abhängt. Diese großen Data Center verwalten den gesamten Kundenverkehr. Einige ISPs sind auch mit großen Backbone-Routing-Zentren verbunden.
ISPs werden in drei Stufen eingeteilt:
- Tier 1 ISP: Diese ISPs haben die größte globale Reichweite und besitzen genügend physische Netzwerkleitungen, um den Großteil des Datenverkehrs selbst zu bewältigen. Sie verhandeln auch mit anderen Netzwerken der Stufe 1, um freien Verkehr zu anderen Anbietern der Stufe 1 durchzulassen. Tier-1-ISP verkaufen in der Regel den Netzwerkzugang an Tier-2-ISP.
- Tier-2-ISP: Diese ISPs haben eine regionale oder nationale Reichweite und sind Dienstanbieter, die Tier-1- und Tier-3-ISP verbinden. Sie müssen den Zugang zu größeren Netzwerken der Stufe 1 erwerben, sind aber mit anderen Internet-Serviceanbietern der Stufe 2 gleichgestellt. Tier-2-Netzwerke konzentrieren sich auf Privat- und Geschäftskunden.
- Tier 3 ISP: Diese ISPs verbinden Kunden über das Netzwerk eines anderen ISPs mit dem Internet. Internet-Diensteanbieter der Stufe 3 nutzen und bezahlen Internet-Serviceanbieter der höheren Stufe für den Zugang zu Internet-Diensten. Sie konzentrieren sich auf die Bereitstellung des Internetzugangs für lokale Unternehmen und Verbraucher.
ISPs und die verschiedenen Arten von Diensten
ISPs bieten die folgenden Internetdienste an:
- Kabel: Dieser Dienst verwendet Koaxialkabel, dieselbe Art von Kabel, über die auch das Fernsehen übertragen wird. Kabel bietet Download-Geschwindigkeiten von 50 bis 1.000 MBit/s und eine Upload-Geschwindigkeit von 25 bis 50 MBit/s. Zu Stoßzeiten vor allem am Abend kann die Geschwindigkeit von Kabelinternet stark schwanken.
- Glasfaser: Beim Glasfaser-Internet werden die Daten über Glasfaserkabel übertragen, was im Vergleich zu Kabel oder DSL (Digital Subscriber Line) wesentlich höhere Geschwindigkeiten ermöglicht. Glasfaser bietet Download-Geschwindigkeiten von 100 bis 1.000 MBit/s und Upload-Geschwindigkeiten von 50 bis 500 MBit/s. Glasfaser ist gut für Online-Spieler und andere intensive Internetnutzer.
- DSL: DSL verbindet die Nutzer über seine Telefonleitung mit dem Internet. Es ist weit verbreitet, wird aber langsam durch zuverlässigere Breitbandverbindungen wie Glasfaser ersetzt. DSL bietet Download-Geschwindigkeiten von 50 bis 350 MBit/s und Upload-Geschwindigkeiten von 5 bis 40 MBit/s. Die Upload-Geschwindigkeit erreicht zwischen 2,4 und 50 MBit/s. DSL ist eine gute Option für Nutzer in ländlichen Gebieten und für diejenigen, die im Internet surfen, Büroarbeit von zu Hause aus erledigen und mit wenigen Geräten gleichzeitig TV-Streamingangebote nutzen.
- Satellit: Der Internetzugang über Satellit funktioniert durch den Einsatz von Kommunikationssatelliten. Bodenstationen leiten Internetdaten in Form von Radiowellen an und von Satelliten weiter, die sich häufig in einer geostationären Erdumlaufbahn befinden, und an weiter entfernte Bodenstationen. Satelliteninternet ist mit Download-Geschwindigkeiten von 12 bis 100 MBit/s und Upload-Geschwindigkeiten bis 3 MBit/s vergleichsweise langsam, aber oft trotzdem noch die schnellste Option für Nutzer in abgelegenen Gebieten. Das Starlink-Netzwerk mit Satelliten in einer erdnahen Umlaufbahn erreicht laut Anbieter eine Download-Geschwindigkeit von 40 bis 220 MBit/s und 8 bis 25 MBit/s beim Upload. Bei Starlink erfolgt die Kommunikation direkt über eine spezielle Satellitenantenne. Alle genannten Satellitenangebote kämpfen mit einer vergleichsweise hohen Latenz.
Die meisten großen Internetanbieter haben die ersten drei der genannten Diensten im Programm.
Wie man den richtigen Internetanbieter auswählt
Bei der Wahl eines Internetanbieters sollten Sie mehrere Faktoren berücksichtigen, darunter:
- Abdeckungsgebiet: Welche Anbieter bieten Dienste in Ihrer Region an? Wenn Sie in einer ländlichen Gegend wohnen, gibt es möglicherweise nur begrenzte Möglichkeiten.
- Art der angebotenen Dienste: Bietet der ISP neben Kabel, Glasfaser, DSL oder Satellit auch Online-Sicherheit an? Kostenlosen E-Mail-Zugang? Hosting für Webseiten? Vergewissern Sie sich, dass die Angebote des Internetanbieters Ihren Bedürfnissen entsprechen.
- Download- und Upload-Geschwindigkeiten: Wollen Sie online spielen oder von zu Hause aus arbeiten und Videokonferenzen abhalten? Für beides sind unterschiedliche Service-Levels erforderlich. Zum Beispiel ist für das Streaming von 4K-Videos eine Bandbreite von mindestens 25 MBit/s erforderlich.
- Preisgestaltung: Bietet der Internetanbieter Dienste wie Internet, Telefon und Fernsehen im Paket an, und wenn ja, spart die Kombination Geld? Gibt es eine Datenobergrenze? Wie sieht es mit den Gerätekosten aus: Ist der Router im Preis inbegriffen oder muss er gekauft oder monatlich gemietet werden? Wie ist die Mindestlaufzeit des Vertrags? Gibt es einen zusätzlichen Bereitstellungspreis?
- Bewertung der Verbraucherzufriedenheit: Prüfen Sie unvoreingenommene Quellen für Anbieterbewertungen.