Hotdesking
Hotdesking ist ein Modell zur Arbeitsplatzteilung, bei dem es mehr Angestellte als Schreibtische gibt. In einigen dieser Umgebung hat jeder Arbeitsplatz einen eigenen Computer und der Mitarbeiter meldet sich an einem virtuellen Desktop an. In anderen Formen haben die Angestellten Notebooks, die sie mit zur Arbeit bringen oder zusammen mit ihren persönlichen Dingen in einem Schließfach auf dem Firmengelände verstauen können.
Das Modell des Hotdeskings verbreitete sich in den späten 80er und frühen 90er Jahren. Allerdings war die für das Modell notwendige Technologie noch nicht vollständig entwickelt, so dass sich das System nicht wirklich durchsetzen konnte. Die Faktoren, die zu einem neu erwachten Interesse an Hotdesking führten, waren die verbesserten Kommunikations-, Collaboration- und Virtualisierungstechnologien in Verbindung mit einer wachsenden Anzahl mobil arbeitender Angestellter und stetigem Kostensenkungsdruck.
Aus der Manager-Perspektive ist Hotdesking attraktiv, da es zu signifikanten Kostensenkungen führen kann. Allerdings wird das Konzept nicht in Umgebungen funktionieren, in denen von den Mitarbeitern erwartet wird, dass sie die meiste Zeit im Büro verbringen. Darüber hinaus sehen einige Arbeitgeber die Kostenvorteile als weniger wichtig an als die Möglichkeit, die Aktivität ihrer Mitarbeiter überwachen zu können. Für die Mitarbeiter bietet das System sowohl Vor- als auch Nachteile. Viele Mitarbeiter werden sich schwertun, ihren persönlichen Arbeitsplatz aufzugeben, andere wiederum werden die größere Flexibilität zu schätzen wissen.
Laut Franklin Becker, Direktor des International Workplace Studies Programme an der Cornell Universität, „sind Mitarbeiter in Funktionen wie dem Vertrieb, der Management-Beratung und dem Kundendienst ungefähr 70 Prozent der Zeit nicht an ihrem Schreibtisch. Dieser statistische Wert ist eine Konstante über alle Ländergrenzen hinweg.“
Das Konzept des Hotdeskings stammt ursprünglich aus der US-Navy, die sich Hot Racking beziehungsweise Hot Bunking nennt. Dabei übernimmt ein Seemann nach seinem Schichtende die noch warme Koje des Seemanns, dessen Schicht beginnt.
Ein mit dem Hotdesking verwandtes Modell nennt sich Hotelling oder Coworking und ist ein auf Reservierungsbasis funktionierendes Modell zur Arbeitsplatzteilung.