Definition

Grafische Benutzeroberfläche (Graphic User Interface, GUI)

Eine grafische Benutzeroberfläche (Graphic User Interface, GUI) ist eine vorwiegend grafische, statt eine rein textorientierte, Schnittstelle zwischen Computer und Benutzer. Der Begriff GUI entstand, weil die ersten interaktiven Benutzeroberflächen bei Computern nicht grafisch, sondern text- und tastaturorientiert waren. Alle Befehle mussten fehlerfrei eingetippt werden und folglich musste man sie auswendig können. Die Kommandoschnittstelle des DOS-Betriebssystems (welches immer noch von Windows aus erreichbar ist) ist ein typisches Beispiel für die Benutzeroberfläche, bevor GUIs üblich waren.

Ein Zwischenschritt bei der Entwicklung der Benutzerschnittstellen zwischen Befehlszeilenschnittstelle und GUI war die nicht-grafische, menügestützte Benutzeroberfläche, bei der man mit einer Maus in einem Auswahlmenü die gewünschte Aktion auswählen konnte, ohne dass man dazu einen Befehl eintippen musste.

Die heutigen Betriebssysteme bieten eine komplexe, aufwendige grafische Benutzeroberfläche. Die Anwendungen nutzen dabei in der Regel die Elemente der GUI, die in dem Betriebssystem bereitstehen. Hinzu kommen eigene Ideen und spezielle grafische Elemente. Eine GUI benutzt häufig Metaphern für die eigenen Objekte, die dem User aus dem realen Leben vertraut sind. Beispiele sind Schreibtisch, Fenster oder das Layout eines Gebäudes.

Zu den Elementen einer GUI gehören zum Beispiel Pull-Down-Menüs, Schaltflächen, Bildlaufleisten, Icons, Zauberstab und Mauszeiger (Pfeil). Mit dem zunehmenden Einsatz von Multimedia werden Ton, Sprache, Video und Virtual Reality immer häufiger ein Teil der GUI-Systeme.

Die gesamte grafische Benutzeroberfläche eines Systems zusammen mit seinen Eingabegeräten wird häufig auch als das „Look and Feel“ einer Anwendung bezeichnet.

Die bekanntesten GUI-Systeme sind heute das Mac- (macOS) und das Windows-Betriebssystem. Die Technologie dafür entstand in den späten 70er Jahren im Xerox Palo Alto Research Laboratory (Xerox PARC). Apple setzte die Technologie in den ersten Macintosh-Computern ein. Später nutzte Microsoft viele der Ideen in der ersten Version des Windows-Betriebssystems für IBM-kompatible PCs.

Für das Erstellen einer grafischen Benutzeroberfläche stehen dem Entwickler viele objektorientierte Werkzeuge zur Verfügung, die das Programmieren erleichtern. Jede GUI bietet Steuerelemente, sogenannte Widgets, mit denen sich Objektinstanzen für die eigene Anwendung erstellen lassen. Für die Reaktion eines Objektes auf eine Nutzeraktivität kann man eigenen Code erstellen oder aber vorhandene Standard-Module modifizieren.

Diese Definition wurde zuletzt im April 2018 aktualisiert

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