Fat Client (Thick Client)
Was ist ein Fat Client (Thick Client)?
Ein Thick oder Fat Client ist ein Rechner, der Teil eines vernetzen Computersystems ist, die Ressourcen sind allerdings größtenteils lokal installiert. Beispielsweise kann ein Tower-PC ein Thick Client sein. Er verfügt über eigene Festplatten, Anwendungen und weitere lokale Ressourcen. Meist sind fast alle oder sogar alle wichtigen Komponenten in einem Fat Client vorhanden.
Die meisten Benutzer bevorzugen Thick Clients, weil sie sehr anpassbar sind und der Benutzer mehr Kontrolle über die Systemkonfigurationen und installierte Anwendungen hat. An Arbeitsplätzen werden den Mitarbeitern üblicherweise Thick Clients zur Verfügung gestellt, damit sie offline arbeiten können.
Fat Clients sind über eine Netzwerkverbindung mit einem Server verbunden, brauchen aber keine ständige Verbindung zu diesem. Wenn sie verbunden sind, dann laden sie Programme, Daten und Updates auf ihr Betriebssystem herunter. Darüber hinaus belegen Thick Clients nicht dauerhaft Rechenressourcen am Server. Die meisten Ressourcen sind auf dem Client verfügbar, so dass dieser unabhängig arbeiten kann. Thick Clients eignen sich hervorragend in Szenarien, in denen der Primärserver nur über begrenzte Speicher- und Rechenkapazität verfügt oder hohe Netzwerkgeschwindigkeiten aufweist, sowie als Geräte für Home-Office-Bereitstellungen.
Ein System, auf dem einige Komponenten und Software installiert sind, das aber auch über ein Netzwerk verteilte Ressourcen nutzt, wird gelegentlich als Rich Client bezeichnet.
Was sind die Vor- und Nachteile von Fat Clients?
Thick Clients haben eine Reihe von Vorteilen:
- Sie können offline arbeiten. Thick Clients verfügen in der Regel über die Hardware- und Softwarevoraussetzungen, um Verbindungen zu einem zentralen Server zu schaffen.
- Thick Clients ziehen gelegentlich Informationen und Daten vom zentralen Server. Ansonsten sind Serververbindungen im Allgemeinen nicht mehr erforderlich.
- Die Server, mit denen sich Thick Clients verbinden, müssen nicht so leistungsfähig sein, da die Thick Clients einen Großteil der Anwendungsverarbeitung übernehmen.
- Die Verwendung von Fat Clients bedeutet normalerweise, dass mehr Serverkapazität zur Verfügung steht. Dadurch können Server wesentlich mehr Clients beliefern.
- Ein Computer mit eigenen, lokalen Ressourcen – Betriebssystem, Benutzeroberfläche (Graphic User Interface, GUI), Speicher – arbeitet, bedeutet ein hohes Maß an Flexibilität. Nutzer können von überall aus arbeiten, solange der Client gelegentlich mit dem Server verbunden wird.
- Viele Unternehmen verfügen bereits über ausreichend schnelle, lokale PCs, um diese als Thick Clients zu benutzen.
- Dateien und Anwendungen können auf de Thick Client gespeichert werden, so dass jederzeit auf sie zugegriffen werden kann.
- Anwendungen, die ressourcen- oder bandbreitenintensiv ist, laufen zuverlässig flüssig, solange der Fat Client vernünftig gewartet ist, weil sie Ressourcen vom lokalen Gerät und nicht von einem zentralen Server beziehen.
Thick Clients haben jedoch auch einige Nachteile:
- Sind die Daten auf dem Computer des Nutzers selbst gespeichert, ist die Gefahr größer, dass fehlerhaftes Nutzerverhalten die Sicherheit des Systems kompromittiert.
- Datenintegrität und Backups werden durch das Vorhandensein vieler lokaler Speicherorte komplizierter.
- Die Hard- und Software ist teurer als zum Beispiel bei Thin Clients und verursacht kontinuierlich Kosten für Wartung und Updates.
- Der Netzwerkverkehr mit Thick Clients kann sehr hoch werden – vor allem mit Stoßzeiten, zu denen die Clients gleichzeitig Daten vom Server beziehen.
- Benötigen Clients neue Anwendungen, müssen diese auf jeden einzelnen davon geladen werden.
Was sind Beispiele für Thick Clients?
Im Endeffekt ist fast jeder Laptop oder Tower-PC, den ein Mitarbeiter vom Unternehmen gestellt bekommt, ein Fat Client. Im Allgemeinen kann man davon ausgehen, dass die meisten Mitarbeiter die gleichen oder ähnliche Anwendungen und Dateien verwenden. Der Mitarbeiter muss sich für das Setup nur mit dem Server des Unternehmens verbinden, um Updates herunterzuladen oder andere benötigte Daten abzurufen.
Gerade für Mitarbeiter, die von Zuhause arbeiten oder mobil sein müssen, sind Thick Clients praktisch, weil sie auch arbeitsfähig bleiben, wenn sie keine Netzwerkverbindung haben. Wenn Mitarbeiter seine Internetverbindung verliert, kann er mit allen Dateien, die auf der Festplatte seines Computers gespeichert sind, weiterarbeiten – vorausgesetzt, die Anwendung benötigt kein Internet.
Fat Clients und Thin Clients im Vergleich
Thin Clients sind das Gegenstück zu Fat Clients. Ein Thin Client ist ein kostengünstiger Netzwerkcomputer, der für Rechenaufgaben stark von einem Server abhängig ist. Die Grundidee des Thin Clients ist, dass er mit sehr beschränkten Rechenressourcen und lokalen Anwendungen auskommt.
Im Gegensatz zu Thick Clients lassen sich Thin Clients leichter verwalten, sind besser vor Sicherheitsrisiken zu schützen. Sie verursachen außerdem geringere Wartungs- und Lizenzkosten. Der größte und offensichtlichste Unterschied zwischen den beiden besteht darin, dass Thin Clients für die Datenverarbeitung auf eine Netzwerkverbindung angewiesen sind und auf der Hardware selbst nicht viel Rechenleistung erbringen. Fat Clients benötigen keine ständige Netzwerkverbindung und können einen Großteil der Verarbeitung für Client/Server-Anwendungen übernehmen. Das führt dazu, dass Thin Clients möglicherweise mehr Ausfallzeiten haben als Thick Clients.
Warum sind Thick Clients immer populärere geworden?
Fat Clients wurden im Allgemeinen nicht oft verwendet, bis die Nutzung von Personal Computern zunahm. Zu diesem Zeitpunkt wurden Thin-Client-Architekturen aufgrund der Kosten für die Ausstattung aller Mitarbeiter mit teureren, größeren CRT-Terminals und PCs populär. Im Laufe der Zeit wurde jedoch die Verwendung von Thick Clients immer relevanter, da sie reaktionsschneller waren, ohne dass eine ständige separate Verbindung erforderlich war. Obwohl Fat Clients heute viel weiterverbreitet sind, werden auch Thin Clients weiterhin eingesetzt.