Failover
Ein Failover ist ein Backup- beziehungsweise Recovery-Betriebsmodus, bei dem die Funktionen einer Systemkomponente von einer sekundären Komponente übernommen werden, wenn die primäre Komponente nicht mehr verfügbar ist. Ein Unternehmen kann ein Failover entweder nach einem Ausfall oder während einer geplanten Ausfallzeitdurchführen.
Ein Failover ist ein integraler Bestandteil von unternehmenskritischen Systemen und oft eine Schlüsselkomponente beim Disaster Recovery.
Was bewirkt ein Failover?
Der Zweck eines Failovers besteht darin, ein System fehlertoleranter zu machen. Das Failover kann sich auf jeden Aspekt eines Systems beziehen.
In einem Personal Computer kann Failover beispielsweise ein Mechanismus zum Schutz vor einem ausgefallenen Prozessor sein. In einem Netzwerk kann das Failover auf jede Netzwerkkomponente oder jedes Komponentensystem angewandt werden, zum Beispiel auf einen Verbindungspfad, ein Speichergerät oder einen Webserver. Bei einem Failover-Server übernimmt beispielsweise ein Backup-Server den Betrieb, wenn der Primärserver ausfällt.
Wie funktioniert ein Failover?
Beim Failover werden Aufgaben automatisch auf eine Standby-Systemkomponente verlagert. Das Verfahren sollte für den Endbenutzer so nahtlos wie möglich sein.
Die Fähigkeit zum automatischen Failover bedeutet, dass die normalen Funktionen trotz der unvermeidlichen Unterbrechungen aufgrund von Geräteproblemen aufrechterhalten werden können.
Das Failover kann in einem anderen Rechenzentrum oder in der Cloud durch Disaster Recovery as a Service erfolgen.
Warum ist ein Failover im Rechenzentrum so wichtig?
Ursprünglich waren gespeicherte Daten mit Servern in sehr einfachen Konfigurationen verbunden: entweder Punkt-zu-Punkt oder kreuzweise gekoppelt. In einer solchen Umgebung machte der Ausfall – oder auch nur die Wartung – eines einzelnen Servers den Datenzugriff für viele Benutzer häufig unmöglich, bis der Server wieder online war.
Das Aufkommen von Speichernetzwerken ermöglichte eine beliebige Konnektivität zwischen Servern und Datenspeichersystemen. Im Allgemeinen verwenden Speichernetzwerke viele Pfade zwischen dem Server und dem System, die jeweils aus vollständigen Sätzen aller beteiligten Komponenten bestehen. Ein ausgefallener Pfad kann durch den Ausfall jeder einzelnen Komponente eines Pfades entstehen. Mehrere Verbindungspfade mit jeweils redundanten Komponenten stellen sicher, dass die Verbindung auch bei Ausfall eines oder mehrerer Pfade noch funktionsfähig ist.
Als Rechenzentren noch größtenteils homogen statt heterogen aufgebaut waren, wurden Failover auch für ganze Rechenzentren konfiguriert, die bei einem Totalausfall in der Regel in kurzer Zeit die Verfügbarkeit von Systemen, Daten und somit Geschäftsprozessen am Sekundärstandort aufrechterhalten konnten. Da dies allerdings identische und ständig betriebsbereite Hardware erfordert, war diese Art des Failovers sehr kostspielig und wird heute in den meisten Fällen mit einer Cloud-Konfiguration umgesetzt.