Cloud-Management
Cloud-Management ist die Ausübung der administrativen Kontrolle über öffentliche, private und hybride Clouds. Eine gut implementierte Cloud-Managementstrategie ermöglicht es Benutzern, die Kontrolle über diese dynamischen und skalierbaren Cloud-Computing-Umgebungen zu behalten.
Ziele des Cloud-Managements
Eine solide Cloud-Managementstrategie hilft Unternehmen, drei Hauptziele zu erreichen:
Self-Service-Fähigkeiten
Self-Servicefunktionen eliminieren die traditionellen Prozesse, die mit der Bereitstellung von IT-Ressourcen verbunden sind. Benutzer können auf eine Public oder Private Cloud zugreifen, aktuelle Cloud-Computing-Instanzen überprüfen oder neue erstellen, Auslastung und Kosten überwachen und Ressourcenzuweisungen anpassen. Mit der Funktion für Berichte können Anwender Cloud-Budgets verfolgen und ungenutzte Instanzen reduzieren oder löschen, um die Betriebskosten zu senken.
Automatisierung von Arbeitsabläufen
Cloud-Management ermöglicht die Automatisierung von Arbeitsabläufen. Durch Automatisierung können Unternehmen Geschäftsrichtlinien in einzelne zum Erstellen und Verwalten von Cloud-Computing-Instanzen erforderliche Schritte umsetzen, die ohne menschlichen Eingriff ablaufen.
Neben dem Erstellen, Platzieren und Anpassen von Cloud-Computing-Instanzen unterstützt die Workflow-Automatisierung Unternehmen beim Erfüllen ihrer Berichts-, Bereitstellungs- und Compliance-Anforderungen. Beispielsweise können Cloud-Management-Tools einen Manager warnen, wenn ein Mitarbeiter versucht, einen Workload aus der Private Cloud in die Public Cloud zu verschieben, was möglicherweise die Sicherheitsrichtlinien oder Compliance des Unternehmens verletzen könnte.
Cloud-Analyse
Das Cloud-Management ermöglicht die fortlaufende Analyse von Cloud Computing Workloads und Kundenerfahrung.
In einer Private-Cloud-Umgebung können Unternehmen sicherstellen, dass ihre Infrastruktur einwandfrei funktioniert und eine Grundlage für Aufgaben wie Workload-Balancing und Kapazitätsplanung bieten. In Public Clouds helfen Leistungsmetriken bei Latenz- oder Ausfallzeiten dabei, die Einhaltung der Service-Level-Agreements (SLAs) von Public-Cloud-Anbietern sicherzustellen
Mit Metriken können Unternehmen auch entscheiden, ob es an der Zeit ist, den Cloud-Anbieter zu wechseln oder Workloads von öffentlichen zu privaten Clouds zu migrieren.
Tools zur Verwaltung der Cloud
Cloud-Management erfordert Werkzeuge. Öffentliche Cloud-Anbieter entwickeln in der Regel hochspezialisierte Tools für Überwachung, Orchestrierung, Kostenmanagement, Sicherheit und mehr, um den Fähigkeiten ihrer Dienste gerecht zu werden.
Beispielsweise ermöglichen Amazon Web Services (AWS) den Benutzern den Zugriff auf und die Verwaltung von Cloud-Instanzen über eine Kommandozeile (CLI), die einzelne Befehle und Skripte ausführt. Die Google Cloud Platform (GCP) bietet ein Überwachungs- und Protokollierungstool, Google Stackdriver, das Leistungsdaten für Anwendungen und virtuelle Maschinen (VMs) liefert, die auf GCP und AWS laufen. Microsoft Azure, als ein weiteres Beispiel, ermöglicht es Administratoren, VMs mit seinem Azure Site Recovery-Tool automatisch zu replizieren.
Die meisten Public-Cloud-Management-Tools beschränken die Benutzer jedoch auf grundlegende Workload-Aufgaben und Berichterstattung und bieten nur wenig Einblick in die zugrunde liegende Infrastruktur oder Leistungen des Anbieters.
Drittanbieter bieten Public-Cloud-Verwaltungsplattformen als Ergänzung zu den nativen Tools der Anbieter an. Viele dieser Tools können auf mehreren Plattformen von Public-Cloud-Anbietern eingesetzt werden.
Für das Private-Cloud-Management verwenden Unternehmen häufig interne Tools. Einige Private Cloud-Management-Tools bieten hochentwickelte Software-Frameworks zur Verwaltung komplexer privater und hybrider Cloud-Implementierungen. Hier gibt es auch Angebote von Microsoft, VMware, Red Hat und Citrix.
Cloud-Management-Strategien
Der Erfolg jeder Cloud-Managementstrategie hängt vom richtigen Einsatz von Tools und Automatisierung ab, aber ein kompetentes IT-Personal ist ebenfalls entscheidend. Obwohl Administratoren nicht für die Cloud-Bereitstellung oder verwandte Aufgaben zuständig sind, benötigt ein Unternehmen dennoch Cloud-Fachwissen, um seine Richtlinien in Arbeitsabläufe zu kodifizieren. Um eine Private oder Hybrid Cloud einzurichten, müssen Unternehmen oft in IT-Schulungen investieren oder neue Mitarbeiter einstellen.
IT-Teams müssen außerdem Cloud-Computing-Kennzahlen überwachen, wichtige Infrastrukturentscheidungen treffen, Patch- und Sicherheitslücken schließen und die Geschäftsrichtlinien bezüglich der Automatisierung der Cloud aktualisieren.
Obwohl die IT-Abteilung nicht die Cloud betreibt, führt sie die Tools aus, die die Cloud betreiben. Beispielsweise können Tools das Load Balancing in der Cloud ohne manuelles Eingreifen der IT-Abteilung leicht durchführen, aber die IT-Abteilung muss dafür die Leistungsschwellenwerte und Migrationsregeln festlegen, die für diesen Prozess gelten.
Unternehmen, die nicht über qualifiziertes IT-Personal verfügen, können Hilfe von Dritten in Anspruch nehmen. Zum Beispiel ist ein Cloud Service Brokerage (CSB) ein zwischengeschaltetes Unternehmen, das Betriebe beim Identifizieren und Integrieren geeigneter öffentlicher Cloud-Dienste unterstützt. Darüber hinaus können CSBs mehrere Anbieter aggregieren und einem Unternehmen den gleichzeitigen Zugriff auf mehrere Anbieter ermöglichen.
Ein firmeneigenes IT-Personal, das sich mit der Integration und Verwaltung öffentlicher Clouds auskennt, kann manchmal ebenfalls als CSB fungieren.