Cloud-Datenbank
Eine Cloud-Datenbank ist eine Sammlung von Daten und Inhalten, entweder strukturiert oder unstrukturiert, die auf einer Private-, Public- oder Hybrid-Cloud-Computing-Infrastruktur gespeichert sind.
Aus struktureller und gestalterischer Sicht unterscheidet sich eine Cloud-Datenbank nicht von einer Datenbank, die auf den eigenen Servern eines Unternehmens betrieben wird. Der entscheidende Unterschied liegt darin, wo die Datenbank gespeichert ist.
Im Gegensatz zu einer On-Premises-Datenbank, auf die die Nutzer über das lokale Netzwerk (LAN) eines Unternehmens zugreifen, befindet sich eine Cloud-Datenbank auf Servern und Storage, die von einem Cloud- oder Database-as-a-Service-Anbieter (DBaaS) bereitgestellt werden. Der Zugriff erfolgt ausschließlich über das Internet. Für eine Softwareanwendung sollte zum Beispiel eine SQL-Datenbank, die sich lokal oder in der Cloud befindet, identisch erscheinen.
Das Verhalten der Datenbank sollte gleich sein, unabhängig davon, ob der Zugriff über direkte Abfragen, wie zum Beispiel SQL-Anweisungen, oder über API-Aufrufe erfolgt. Es kann jedoch möglich sein, kleine Unterschiede in der Antwortzeit zu erkennen. Eine firmeninterne Datenbank, auf die über ein LAN zugegriffen wird, liefert wahrscheinlich eine schnellere Antwort als eine Cloud- Datenbank, die für jede Interaktion mit der Datenbank eine Rundreise über das Internet erfordert.
Wie Cloud-Datenbanken funktionieren
Cloud-Datenbanken lassen sich, wie ihre traditionellen Vorfahren, in zwei große Kategorien einteilen: relationale und nicht-relationale Datenbanken.
Eine relationale Datenbank, die typischerweise in strukturierter Abfragesprache (SQL) geschrieben ist, besteht aus einer Reihe von miteinander verbundenen Tabellen, die in Zeilen und Spalten organisiert sind. Die Beziehung zwischen Tabellen und Spalten (Feldern) wird in einem Schema angegeben.
SQL-Datenbanken stützen sich aufgrund ihres Designs auf Daten, die in ihrem Format sehr konsistent sind, wie zum Beispiel Bankgeschäfte oder ein Telefonbuch. Zu den beliebten Cloud-Plattformen und -Anbietern gehören MySQL,Oracle, IBM DB2 und Microsoft SQL Server. Einige Cloud-Plattformen wie MySQL sind Open Source.
Nicht-relationale Datenbanken, manchmal auch NoSQL genannt, verwenden kein Tabellenmodell. Stattdessen speichern sie Inhalte unabhängig von ihrer Struktur als ein einziges Dokument. Diese Technologie eignet sich gut für unstrukturierte Daten, wie zum Beispiel Inhalte in sozialen Medien, Fotos und Videos.
Arten von Cloud-Datenbanken
Es gibt zwei Cloud-Datenbank-Modelle: traditionelle Cloud-Datenbanken und Database as a Service (DBaaS).
In einem traditionellen Cloud-Modell läuft eine Datenbank auf der Infrastruktur einer IT-Abteilung mit einer virtuellen Maschine. Die Aufgaben der Datenbanküberwachung und -verwaltung fallen den IT-Mitarbeitern der Organisation zu.
Das DBaaS-Modell ist ein gebührenpflichtiger Abonnementdienst, bei dem die Datenbank auf der Infrastruktur des Serviceanbieters läuft. In der Regel sind verschiedene Service-Level verfügbar. Bei einer klassischen DBaaS-Vereinbarung unterhält der Anbieter die physische Infrastruktur und die Datenbank, während der Kunde den Inhalt und den Betrieb der Datenbank verwalten muss.
Alternativ kann der Kunde einen Managed-Hosting-Vertrag abschließen, bei dem der Provider die Wartung und Verwaltung der Datenbank übernimmt. Diese Option kann besonders für kleine Unternehmen attraktiv sein, die zwar einen Bedarf für die Datenbank haben, aber nicht über ausreichende IT-Fachkenntnisse verfügen.
Vorteile einer Cloud-Datenbank
Verglichen mit dem Betrieb einer herkömmlichen Datenbank auf einem physischen Server und einer On-Premises-Storage-Architektur bietet eine Cloud-Datenbank folgende Vorteile:
- Eliminierung der physischen Infrastruktur: In einer Cloud-Datenbankumgebung ist der Cloud-Computing-Anbieter für die Wartung und Aufrechterhaltung der Hochverfügbarkeit verantwortlich. Die Organisation, die die Datenbank besitzt und betreibt, ist nur für den Support und die Wartung der Datenbanksoftware und ihrer Inhalte verantwortlich. In einer DBaaS-Umgebung ist der Dienstanbieter für die Verwaltung und den Betrieb der Datenbanksoftware verantwortlich, während die DBaaS-Benutzer nur für ihre eigenen Daten verantwortlich sind.
- Kosteneinsparungen: Durch den Wegfall einer physischen Infrastruktur, die einer IT-Abteilung gehört und von ihr betrieben wird, können erhebliche Einsparungen durch geringere Investitionsausgaben, weniger Personal, geringere elektrische und HLK-Betriebskosten und einen geringeren Bedarf an physischem Platz erzielt werden.
- Zu den Vorteilen von DBaaS gehören auch sofortige Skalierbarkeit, Leistungsgarantien, Failover-Unterstützung, geringere Preise und spezialisiertes Fachwissen.
Migration von Legacy-Datenbanken in die Cloud
Eine firmeninterne Datenbank kann in eine Cloud-Umgebung migriert werden. Dafür gibt es zahlreiche Gründe, darunter:
- Dies ermöglicht es der IT-Abteilung, die physische Server- und Storage-Infrastruktur vor Ort stillzulegen.
- Füllt eine Know-how-Lücke, wenn die IT-Abteilung nicht über ausreichende interne Datenbankkenntnisse verfügt.
- Verbessert die Verarbeitungseffizienz, insbesondere wenn sich Anwendungen und Analysen, die auf die Daten zugreifen, ebenfalls in der Cloud befinden.
- Erzielt Kosteneinsparungen durch verschiedene Mittel, darunter
- Reduzierung des internen IT-Personals.
- Kontinuierlich sinkende Preise für Cloud-Services.
- Zahlung nur für die verbrauchten Ressourcen, bekannt als Pay-as-you-go-Preisgestaltung.
Die Verlagerung einer Datenbank in die Cloud kann ein effektiver Weg sein, um die Leistung von Geschäftsanwendungen als Teil einer breiteren Software-as-a-Service-Initiative weiter zu ermöglichen. Dadurch werden die Prozesse vereinfacht, die erforderlich sind, um Informationen über internetbasierte Verbindungen verfügbar zu machen.
Die Speicherkonsolidierung kann auch ein Vorteil der Verlagerung der Datenbanken eines Unternehmens in die Cloud sein. So können beispielsweise Datenbanken in mehreren Abteilungen eines großen Unternehmens in der Cloud zu einem einzigen gehosteten Datenbankmanagementsystem (DBMS) kombiniert werden.