Client-Hypervisor
Ein Client-Hypervisor ist ein Hypervisor, der auf einem Laptop, PC oder anderen Client-Gerät betrieben wird. Ein Hypervisor ist ein Programm, mit dem mehrere Betriebssysteme als virtuelle Maschinen auf einem gemeinsamen Host laufen.
Es gibt zwei Arten von Client-Hypervisoren. Ein Typ-1-"Bare-Metal"-Hypervisor sitzt direkt auf der Client-Hardware und erstellt unterhalb des Betriebssystems eine eigene Softwareschicht als Virtualisierungsebene. Er weist dann den darauf laufenden virtuellen Maschinen Systemressourcen zu und unterstützt mehrere Betriebssysteme, die isoliert voneinander ausgeführt werden. XenClient von Citrix wäre ein Beispiel für diese Art von Client-Hypervisor.
Ein Typ-2-Client-Hypervisor wiederum erstellt oberhalb der Betriebssystemebene eine Virtualisierungsebene und läuft als Anwendung, die mehrere virtuelle Betriebssystem-Instanzen unterstützen kann. Die VMware Local-Mode-Funktion ist ein Beispiel für einen Typ-2-Client-Hypervisor.
Client-Hypervisoren isolieren das Betriebssystem von der Hardware, wodurch das Betriebssystem hardwareagnostisch wird. Client-Hypervisoren können auch verschiedene Versionen von Betriebssystemen auf derselben Maschine isolieren. Ohne Hypervisor ist dies nicht möglich. Zum Beispiel könnte ein Benutzer mit einer Windows-7-Maschine eine virtualisierte Version von Windows XP nutzen und so Legacy-Anwendungen ausführen, die auf Windows 7/8/10 nicht unterstützt werden.
Darüber hinaus können auch Unternehmen, die Virtuelle Desktop-Infrastrukturen (VDI) einsetzen, von Client-Hypervisoren profitieren, um nicht-verbundene Desktops zu unterstützen. Ein Nachteil der Desktop-Virtualisierung besteht darin, dass Nutzer nur auf ihre Desktops zugreifen können, wenn sie mit einem Netzwerk verbunden sind. Über Client-Hypervisoren können die Desktops auch ohne Netzwerkverbindung weitergeführt werden.