Buzz Marketing
Buzz Marketing ist eine Marketing-Technik, mit der der Bekannheitsgrad eines Produktes oder Services durch Mund-zu-Mund-Propaganda erhöht werden soll. Der Begriff „Buzz“ bedeutet in etwa summen oder schwirren und kann mit Gerede, Geflüster, Gemurmel oder Gerücht ins Deutsche übersetzt werden. Ein anderer Begriff für Buzz Marketing ist Astroturfing, der allerdings nur in den USA üblich ist.
Buzz Marketing gilt als Teil des sogenannten viralen Marketings, mit dem die schnelle Verbreitung einer Marketing-Information von Mensch zu Mensch erfolgen soll. Beispiele für Buzz Marketing sind Gespräche unter Verbrauchern in Familien oder mit Freunden oder - in größerem Maßstab -Diskussionen auf Social-Media-Plattformen.
Der Hintergedanke von Buzz Marketing ist folgendes: Wenn man Verbraucher dazu bringt, über die Produkte und Dienstleistungen von Unternehmen zu sprechen, nimmt auch das Bewusstsein für diese Produkte und Dienste zu. In der Folge steigt etwa im Internet der Online Traffic und es gelingt den Unternehmen schließlich, den Umsatz zu steigern und mehr Gewinne zu erzielen. Ein klassisches Beispiel für Buzz Marketing wäre, wenn ein Unternehmen ein Produkt auf einer Veranstaltung, in einer Show oder an einem Stand promotet, indem die Verbraucher das Produkt ausprobieren können. Sie werden dann ermutigt, ihre Erfahrungen in der alltäglichen Konversation oder Online im Internet mit anderen zu teilen.
Online Buzz Marketing wird in der Regel durch Influencer („Beeinflusser“) oder Early Adopter eines Produkts initiiert. Diese teilen ihre Meinungen und Ansichten über das Produkt mit anderen und beginnen proaktiv Gespräche über das Produkt. Diese Early Adopters haben in der Regel Online-Präsenzen aufgebaut, eine große Anhängerschaft auf Social-Media-Plattformen wie Facebook und Twitter und besitzen Macht und Einfluss über ihre Anhänger.
Die Meinungen solcher Influencer erregen leicht Aufmerksamkeit und können einen positiven Effekt auf den Umsatz und das Bewusstsein für ein Produkt haben. Vermarkter sind deshalb bestrebt, diese Influencer ausfindig zu machen, um so hohe Aufmerksamkeit für ihre Produkte zu erzeugen. Einige Vermarkter setzen insbesondere auf so genannte „Connectoren“, Persönlichkeiten mit großen Namen und Prominente, die einem Produkt Glaubwürdigkeit und Publicity verleihen können.
Heute ist Social Media Marketing ein Hauptbestandteil von Buzz Marketing. Facebook und Twitter sind zwei der wichtigsten Social-Media-Plattformen, auf denen Unternehmen versuchen, präsent zu sein. Bei diesen und anderen, kleineren Social Media Websites können Unternehmen mit Kunden direkt interagieren, erhalten ein Feedback, können Fragen oder Anliegen beantworten und so ihre Produkte und Dienstleistungen direkt promoten. Das Kultivieren von umfangreichem, teilbarem Content und die Anhäufung einer starken Anhängerschaft ermöglichen es den Verbrauchern auf diesen Seiten, benötigte Materialien direkt vom Unternehmen zu erhalten. Für Unternehmen ist von zentraler Bedeutung, dass sie auf diesen Plattformen einen Echtzeit-Dialog mit ihren Kunden führen und eine Atmosphäre schaffen können, in der sich die Kunden geschätzt und informiert fühlen.
Andere Online Buzz-Marketing-Strategien basieren auf der Unterstützung von einflussreichen Bloggern. Um für Aufsehen zu sorgen stellen Firmen Bloggern oder Medienablegern oft Produkte im Vorfeld einer Veröffentlichung zum Ausprobieren oder Testen zur Verfügung. Dies erfolg im Austausch für eine öffentlichte Erwähnung des Produkts. Andere Beispiele dafür, wie Unternehmen Online Buzz Marketing einsetzen, sind Website-Foren, Kunden- und Fan-Communities, Message Boards und andere Gruppen.
Buzz Marketing ist grundsätzlich ein anderer Ansatz zur Vermarktung als die traditionellen Outbound-Marketing-Techniken oder die Massen-Marketing-Strategien von TV-, Radio- und Print-Werbung. Im Outbound-Marketing wollen Unternehmen ihre Botschaften an so viele Menschen wie möglich ausliefern in der Hoffnung, dass ein paar von ihnen daran interessiert sein werden. Buzz Marketing hängt viel mehr als TV-Werbung von der Stärke der persönlichen Nachricht ab. Das Mund-zu-Mund Marketing geht davon aus, dass eine persönlich gehaltene Botschaft wichtiger ist und bei den Verbrauchern besser ankommt, da sie eher als unvoreingenommen wahrgenommen wird, von Menschen stammt, denen sie eher vertrauen und nicht direkt von der Firma.
Da die Verbraucher inzwischen Buzz Marketing leicht erkennen können, sollten Vermarkter diese Art des Marketings sparsam verwenden, damit sie wirksam bleibt. Frühere Ableger von Online Buzz Marketing, wie Pop-up-Anzeigen, Banner und E-Mail-Marketing, waren zur damaligen Zeit neu, aber die Verbraucher empfinden diese Techniken inzwischen als Belästigung. Oft geht diese Botschaft der Vermarkter deshalb heute unter. Unternehmen sind inzwischen auch dem Risiko ausgesetzt, dass Verbraucher ihre Kampagnen nicht mit der Marke oder dem Produkt selbst verbinden können. Wenn man nur ein kleines Stück von Content erzeugt, das die Leute dazu bringt, darüber zu sprechen, ist es kontraproduktiv, wenn man es nicht mit dem Unternehmen identifizieren kann, das den Content erstellt hat.
Beispiel für Buzz Marketing ist auch Werbung von Unternehmen, die Online-Videos mit humorvollen, umstrittenen, ungewöhnlichen oder empörenden Themen produzieren. Vermarkter nutzen solche Videos in der Hoffnung, ein Gefühl oder eine Sensation zu verursachen, so dass die Leute über das Video reden, es über soziale Medien teilen und auf Websites wie YouTube hochladen. Die Unternehmen versuchen dann, aus der Popularität des Inhalts Kapital zu schlagen und das Produkt auf den sozialen Medien zu promoten. Dazu erzeugen sie beispielsweise auf Twitter ein Hashtag mit der Hoffnung, ein Trendthema zu schaffen. Oder sie ermuntern die Verbraucher, andere Teile des Inhalts herunterzuladen und auf diese Weise die Kundenbindung weiter zu pflegen.