Boot-Schleife
Eine Windows Reboot-Schleife tritt auf, wenn ein Windows-Gerät während seines ansonsten normalen Startprozesses unerwartet neu startet. Ein Reboot-Loop weist auf ein erhebliches Problem des Computers hin, dass den Computer letztlich in eine Endlosschleife zwingt, aus der heraus das System keinen vollständigen, stabilen Startzyklus mehr ausführen kann.
Nur ein einziger Startprozess sollte nötig sein, um die Hardware zu initialisieren, die Kontrolle über den Systemstart von der Firmware (BIOS) an das Betriebssystem zu übergeben und einen vollständigen Start des Betriebssystems auszuführen.
Ein Startvorgang umfasst unzählige verschiedene „Handshakes“, mit denen Hardware erkannt, Treiber geladen oder zahllose andere Schritte zwischen dem Windows-Startbildschirm und dem fertigen Desktop durchgeführt werden. Bei einem problemlos konfigurierten und funktionierenden Computer laufen diese Handshakes ohne Zwischenfälle ab: Das System vollendet erfolgreich seinen Startvorgang bis zum Startbildschirm oder dem Desktop.
Ein Fehler oder eine unerwartete Antwort während eines Schrittes hingegen kann den Startvorgang dazu bringen, sich als Versuch einer Problemlösung selbst neu zu starten. Windows versucht einfach, nochmals neu zu starten und befindet sich somit in der Endlosschleife des Boot-Loops.
Es gibt viele Gründe, die eine Boot-Schleife auslösen können. Fast allen Situationen gemeinsam ist aber, dass ein unerwarteter Fehler im Nachgang einer Veränderung an Hardware oder Software auftritt. Das bedeutet gleichzeitig, dass der Boot-Loop in der Regel durch das Verstehen und die Rücknahme dieser Änderung behoben werden kann.
Neustart-Schleifen können zum Beispiel auftreten, nachdem eine Änderung in der Firmware des Systems vorgenommen wurde, neue Treiber oder ein Windows Update installiert wurden, unabsichtlich Malware aus einem infizierten Download, einem E-Mail-Anhang oder einer URL gestartet wurde. Manchmal resultiert auch die Installation einer neuen Server-Rolle in Windows Server in einem Boot-Loop.
Änderungen an der Firmware sind einfach zu korrigieren: Hierfür wechselt man nach dem Neustart wieder in das BIOS-Setup, macht alle Änderungen rückgängig und lässt dann das System neu starten. Bei der Übergabe des Startvorgangs an Windows kann man auch versuchen, den abgesicherten Modus zu starten. Beim Lösen von Boot-Problemen helfen zum Beispiel auch Tools wie DISM (Deployment Image Servicing and Management) oder das Startup Repair Tool.
Führt das System nun wieder einen stabilen Start in den abgesicherten Modus durch, so ist es in der Regel möglich, einen kompletten Malware-Scan zu starten und die Systemwiederherstellung oder in Abhängigkeit von der Windows-Version auch andere Reparaturtools zu nutzen. So können sämtliche Updates oder Softwareinstallationen zurückgenommen werden, die vor der Neustart-Schleife eingespielt wurden. Manche Reparatur- oder Rücksetzungsvorgänge können Windows-Installationsmedien oder Reparaturdatenträger erfordern.