Bibliothek (Library)
In der Informatik bezeichnet der Begriff Bibliothek oder Library eine Sammlung ähnlicher Objekte, die zur gelegentlichen Verwendung gespeichert werden – am häufigsten Programme in Quellcode- oder Objektcodeform, Dateien, Skripte, Vorlagen, Schriftarten und physische Speichereinheiten wie Tapes. Hier sind einige gängige Arten von Bibliotheken.
1) Eine Programmbibliothek ist eine Sammlung von (in der Regel) vorkompilierten, wiederverwendbaren Routinen, die ein Programmierer beim Schreiben von Code aufrufen kann, so dass der Programmierer ihn nicht erneut schreiben muss. Eine dynamische Link-Bibliothek (Dynamic Link Library, DLL) ist eine Beispiel für so eine Programmbibliothek. Häufig sind auch sogenannte Klassenbibliotheken, deren gespeicherte Routinen Klassendefinitionen für die objektorientierten Programmierung (OOP) sind. Komponenten der grafischen Benutzeroberfläche (Graphic User Interface, GUI), wie zum Beispiel Bildlaufleisten, Schaltflächen und Fensterroutinen, werden im Allgemeinen in einer Klassenbibliothek gespeichert.
2) Eine Speicherbibliothek ist eine Sammlung von physischen Speichermedien wie Bändern oder Festplatten und einer Möglichkeit, auf sie zuzugreifen. Eine Bandbibliothek enthält zum Beispiel Bandkassetten und ein Mechanismus, um sie zu lesen.
3) Eine Datenbibliothek ist der Bereich eines Rechenzentrum, in dem Speichermedien archiviert werden. Online-Dienstleister bezeichnen manchmal auch ein Verzeichnis auf einem Server, aus dem Nutzer über das Internet Daten herunterladen können, als Datenbibliothek.
4) Eine virtuelle Bibliothek ist die Online-Version der traditionellen Bibliothek. Bücher und Dokumente werden über das Web zur Verfügung gestellt und können online gelesen oder heruntergeladen werden.
5) Eine virtuelle Bandbibliothek simuliert eine physische Bandbibliothek. Die Daten liegen aber nicht mehr auf den ursprünglichen Bändern, sondern auf Servern.