BYON (Bring Your Own Network)
Als BYON oder Bring Your Own Network (das eigene Netzwerk mitbringen) wird die Möglichkeit bezeichnet, dass Endanwender alternative Netzwerke erstellen oder darauf zugreifen können. Diese Möglichkeit wird dann gerne genutzt, wenn die verfügbaren Optionen nicht zufriedenstellend sind.
Der Begriff BYON wird unterschiedlich gebraucht. Dabei kommt es darauf an, ob ihn ein Netzwerkadministrator verwendet, der sich um den Schutz des Firmennetzwerks sorgt, oder ein Anbieter, der Endanwendern Zugriff auf das Internet als Service zur Verfügung stellt.
Spricht ein Netzwerkadministrator über BYON, dann beschreibt er die Möglichkeit, dass Angestellte Personal Area Networks (PAN) als Alternative zum Firmennetzwerk erstellen. Anbieter nutzen den Begriff, um einen Service zu beschreiben, über den sich Außendienstmitarbeiter zu einem globalen, drahtlosen Breitbandnetzwerk verbinden. In diesem Fall müssen sie keine unsicheren und öffentlichen Hotspots verwenden oder auf mobiles Breitband setzen.
Im Hinblick auf Unternehmen ist BYON ein Ableger der BYOD-Bewegung. Viele Anwender, die eigene Computing-Geräte mitbringen, können damit auch eigene Netzwerke kreieren. Diese Funktion ist als mobiler Hotspot bekannt und alle modernen Smartphones sind dazu in der Lage. Somit können Anwender die mobile Breitbandverbindung des Smartphones mit anderen Geräten nutzen. Angestellte können auch Hotspots erstellen, indem sie kleine Mobilfunk-Router mitbringen – auch MiFi-Router genannt. In manchen Unternehmen bringen Angestellte ihre eigenen Netzwerke mit, um damit auf Social Media oder Shopping-Webseiten zuzugreifen, die von den Administratoren blockiert sind.
Sobald ein sogenanntes Ad-hoc-Netzwerk erstellt wurde, können Mitarbeiter oftmals mit diesem Netzwerk verbunden bleiben und sich aber auch an Anwendungen der Firma anmelden. Das führt unter Umständen zu Problemen. Zum Beispiel lassen sich Unternehmensdaten nicht überwachen, die durch ein Ad-Hoc-Netzwerk fließen. Das ist ein Problem für die IT-Sicherheit. Zusätzlich werden möglicherweise sensible Unternehmensdaten exponiert. Außerdem könnten Daten, die nicht durch das Netzwerk der Firma laufen, Malware einschleusen. Dadurch werden wiederum andere Unternehmensdaten einem erhöhten Risiko ausgesetzt.
Administratoren werden in der Regel mit durch BYON verursachte Probleme auf eine von drei Arten fertig. Einige erstellen mobile Richtlinien und verbieten den Angestellten die Nutzung von persönlichen Netzwerken am Arbeitsplatz.
Andere Administratoren erstellen sichere, drahtlose Zweitnetzwerke, auf die Mitarbeiter mit ihren persönlichen Geräten Zugriff haben.
Eine dritte und eher kontroverse Herangehensweise ist, dass jeder oder jede Angestellte ein Dokument unterschreiben muss, in dem festgelegt ist, dass sie oder er persönlich für Datenverlust oder Sicherheitsbedrohungen haften, wenn der Auslöser das persönliche Gerät ist. Rechtlich ist diese Maßnahme umstritten. Allerdings sind manche Administratoren der Meinung, dass die Mitarbeiter durch die Unterschrift eher auf Sicherheit bedacht sind. Sie verwenden internetfähige Geräte am Arbeitsplatz angeblich umsichtiger.