Definition

BOOTP (Bootstrap Protocol)

Was ist BOOTP (Bootstrap Protocol)?

BOOTP (Bootstrap Protocol) ist ein Internetprotokoll, mit dem ein Netzwerknutzer automatisch so konfiguriert werden kann, dass er eine IP-Adresse erhält und ein Betriebssystem ohne sein Zutun gebootet wird.

Der BOOTP-Server, den ein Administrator des Netzwerks verwaltet, weist die IP-Adresse automatisch aus einem Pool von Adressen für einen bestimmten Zeitraum zu.

BOOTP wurde ursprünglich 1985 im Rahmen des Request for Comments 951 (RFC 951) definiert, um das Reverse Address Resolution Protocol zu ersetzen, bei dem für jede Server-IP-Adresse ein Server vorhanden sein musste. Mit BOOTP konnte ein zentraler BOOTP-Server für zahlreiche Subnetze existieren.

Heute wird BOOTP über das User Datagram Protocol (UDP) ausgeführt und ist die Grundlage für das Dynamic Host Configuration Protokoll (DHCP). DHCP-Server werden verwendet, um Client-Anfragen zu empfangen.

BOOTP, die Grundlage für DHCP, wird heute über UDP ausgeführt.
Abbildung 1: BOOTP, die Grundlage für DHCP, wird heute über UDP ausgeführt.

Unternehmen haben das BOOTP-Protokoll auch in Unix-Workstations ohne Laufwerk implementiert, um bei der Konfiguration und dem Booten von Microsoft-Windows-Installationen den Speicherort für den Namen einer Boot-Image-Datei und die IP-Adressierung zu bestimmen.

Wie wird BOOTP verwendet?

Unternehmen können BOOTP auf zwei verschiedene Arten nutzen: mit dem Client und dem Server im selben Netzwerk oder mit dem Client und dem Server in verschiedenen Netzwerken.

Szenario 1. Client und Server im selben Netzwerk

In diesem Szenario verfügt der BOOTP-Client beim Hochfahren zunächst über keine IP-Konfiguration. Stattdessen sendet er seine MAC-Adresse als BOOTP-Anfrage an das Netzwerk. Der BOOTP-Server empfängt die Nachricht und antwortet mit folgendem Inhalt:

  • IP-Adresse aus dem Domain Name System (DNS)
  • Hostname
  • Subnetzmaske
  • Standard-Gateway-Adresse
  • Boot-Datei
  • Transaktions-ID

Sobald der Client diese Informationen erhält, initialisiert er das Transmission Control Protocol/Internet Protocol (TCP/IP) und verbindet sich mit dem Empfangsserver, auf dem sich das Boot-Image befindet.

Szenario 2. Client und Server in verschiedenen Netzwerken

In diesem Szenario kann das Broadcast-IP-Datagramm der BOOTP-Anfrage nicht durch den Router geleitet werden. Um dieses Problem zu lösen, wird eine Herstellererweiterung als Vermittler eingesetzt, der als Relay Agent fungiert.

Der Relay Agent ist mit der Unicast-Adresse konfiguriert. Wenn der Agent das Broadcast-Paket empfängt, sendet er das Unicast-Diagramm an den BOOTP-Server. Dieses wird dann an den BOOTP Client weitergeleitet.

Diese Definition wurde zuletzt im Mai 2023 aktualisiert

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