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Wie unterscheiden sich Thin und Zero Clients für die IT?
Sowohl strategisch, als auch kaufmännisch wie technisch, gibt es Gründe, die jeweils für Thin Clients oder Zero Clients sprechen. Grund genug, einige Aspekte näher zu betrachten.
Verglichen mit Standardsystemen bieten Thin wie auch Zero Clients eine ganze Reihe von Vorteilen, als da wären: geringere Kosten, einfachere Wartung, höhere Sicherheit und eine bessere Energieeffizienz.
Bei der Diskussion, ob Thin oder Zero Client die bessere Wahl ist, geht es prinzipiell um ein paar grundsätzliche Unterschiede. Während ein Thin Client eher ein sehr reduzierter Desktop ist, ähnelt das Konzept des Zero Clients eher dem Bildschirmterminal.
Unterschiede zwischen Thin und Zero Clients
Auf Thin Clients läuft ein Betriebssystem, sie verfügen in der Regel über einen internen Datenträger, arbeiten mit Wechselmedien zusammen und können mehrere Remote-Protokolle (RDP) unterstützen. Auf einem Zero Client läuft hingegen kein Betriebssystem im üblichen Sinne, ein interner Datenträger wie Festplatte oder SSD ist gleichfalls nicht vorhanden und Wechselspeicher werden auch nicht unterstützt. Meist ist der Zero Client nur für eine ganz bestimmte Protokollumgebung ausgelegt.
Diese physischen Unterschiede zwischen Thin und Zero Clients haben für die IT-Abteilung zur Folge, dass letztere einfacher zu warten sind und weniger Updates benötigen. Dies kann idealerweise für geringe Kosten in Sachen Endpunkt-Management und Support sorgen. Zudem sind Zero Client in der Regel einfacher aufzusetzen und zu konfigurieren, schlicht aus Mangel an verfügbaren Konfigurationsoptionen.
Auch in Sachen Sicherheit haben die Zero Clients im Vergleich zu den Thin Clients Vorteile. Ohne Betriebssystem und interner Festplatte oder SSD sowie der fehlenden Möglichkeit, Wechselmedien zu integrieren, ist die Angriffsfläche für Attacken und Schadsoftware erheblich reduziert. Und auch bei interner Betrachtung ist die Sicherheit leichter zu gewährleisten. Die Anwender von Zero Clients haben schlicht weniger Möglichkeiten, unbeabsichtigt eine falsche Aktion auszuführen oder sich Schadsoftware einzufangen.
Das Fehlen des Betriebssystems sorgt auch für schnellere Startzeiten und eine schnelle Verfügbarkeit der Arbeitsumgebung. Üblicherweise werden Zero Clients für eine bestimmtes Remote-Protokoll optimiert, welches direkt in die Firmware des Zero Clients integriert ist. Dieses stringente Prinzip kann für eine bessere Grafikleistung als bei Thin Clients sorgen.
Und genau dieses Prinzip der fest integrierten Unterstützung des Remote-Protokolls mach Zero Clients im Falle eines Falles weniger flexibel. Thin Clients lassen sich im Hinblick auf VDI-Bereitstellungen (Virtual Desktop Infrastructure) deutlich flexibler einsetzen. Und gerade im Hinblick darauf ist es beachtenswert, das Zero Clients vermutlich eine deutlich längere Lebensdauer haben als Thin Clients. Aufgrund ihres Aufbaus können schlicht weniger Komponenten ausfallen. Zudem agieren sie in der Regel deutlich energieeffizienter. Diese Faktoren in Verbindung mit dem geringeren Wartungsaufwand sorgen bei Zero Clients für einen besseren ROI (Return on Investment). Dieser Vorteil ist jedoch schnell ohne Bedeutung, wenn sich das Unternehmen für andere Lösungen oder VDI-Umgebungen entscheidet und die Zero Clients funktionslos sind, da sie das neue Protokoll nicht unterstützen.
Unternehmen, die bereits einschätzen können, dass sie die gewählte VDI-Lösung geraume Zeit einsetzen werden, sind mit Zero Clients zweifelsohne gut bedient. Ein weniger technischer Aspekt ist bei der Debatte stets nicht zu vernachlässigen. Benutzer können auf den Clients weder Software installieren noch Wechselmedien nutzen. So sehr dies die IT-Abteilungen in der Regel schätzen, bei den Endanwendern kommen derlei Einschränkungen häufig nur sehr bedingt gut an.
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