bennnn - stock.adobe.com

Wie setzt man SAP Extended Warehouse Management ein?

Bei der Integration von SAP ERP Warehouse Management mit Extended Warehouse Management (EWM) ist eine gute Vorbereitung wichtig. Das sollte man dazu wissen.

Wenn Unternehmen wachsen und ihre Logistik- und Supply-Chain-Prozesse zunehmend komplexer werden, stellen sie bald fest, dass sie mehr Features und Funktionen benötigen als das, was ihnen SAP ERP Warehouse Management zur Verfügung stellt. In solchen Fällen sollte man die Integration von SAP Extended Warehouse Management in Betracht ziehen.

Extended Warehouse Management (EWM) bietet deutlich mehr Funktionen als SAP Warehouse Management (WM), zum Beispiel Lagerplatzverwaltung und Optimierung, womit ein optimales Be- und Entladen von Transporteinheiten, wie LKW oder Anhänger, ermöglicht wird. Mit der Lagersteuerung in EWM reduzieren sich wiederum die Fälle, in denen eine Ressource, zum Beispiel ein Kran oder ein Gabelstapler, ohne Nutzlast bewegt werden müssen.

SAP EWM ist eine On-Premises-Komponente von SAP Supply Chain Management, das Teil der SAP Business Suite ist. Dazu gehören unter anderem auch Komponenten wie Customer Relationship Management (CRM) und Supplier Relationship Management (SRM).

Wie alle vergleichbaren Systeme, die noch per Datentransfer miteinander kommunizieren müssen, erfordert die Integration von SAP EWM und SAP WM eine durchdachte Projektplanung und sorgfältige Ausführung. Dies bedeutet eine sorgfältige Auswertung, um sicherzustellen, dass das SAP-ERP-System, auf dem das WM läuft, aktuell ist (mindestens EHP 7.0), und sich bestimmte EWM-Funktionen überhaupt nutzen lassen.

Bei der erstmaligen Integration von SAP Warehouse Management und SAP Extended Warehouse Management müssen viele der WM-Daten zunächst in EWM verfügbar sein, damit sowohl logische Systeme als auch EWM-Transaktionen zur Automatisierung von Geschäftsprozessen in WM effektiv arbeiten. Zu diesem Zweck gibt es vier Schwerpunkte eines WM-EWM-Integrationsprojekts, die im Folgenden aufgezählt werden.

Konfiguration

Die Konfiguration ist eine einmalige Backend-Einrichtungsaktivität von WM- und EWM-Systemen, die nicht nur die SAP-Landschaft eines Unternehmens abbildet, sondern auch dessen Organisationsstruktur – wie Werke, Lager und Ressourcen – sowohl im WM als auch im EWM.

Das Einrichten logischer Systeme im WM und EWM, die über Application Link Enabling miteinander verbunden sind, ist notwendig, damit die SAP-Landschaft im WM und EWM funktioniert. Die Daten zwischen den beiden logischen Systemen, die über Remote Function Call verbunden sind, laufen über IDoc (Intermediate Document).

Die Abbildung von Daten auf Organisationsebene sollte ebenfalls in der Konfigurationsphase erfolgen. Dazu gehören verschiedene Konfigurationen, zum Beispiel welches Lager im ERP WM mit welcher Lagernummer im EWM abgebildet wird, sowie die Lagerortzuordnung zwischen den beiden SAP-Systemen.

Stammdaten

Stammdaten sind Daten, die in SAP-Systemen über einen wesentlich längeren Zeitraum verbleiben und sich nicht häufig ändern. Beispiele sind Kunden-, Material- oder Lieferantenstammdaten. Das Tool Core Interface (CIF) in SAP ERP Central Component, auf dem die Lagerverwaltung läuft, ermöglicht die Übernahme von Daten wie zum Beispiel Werke, Versandstellen, Materialien, Lieferanten und Kunden aus dem WM in das EWM.

Glücklicherweise gibt es mehrere Tools, die diesen Datentransfer durch Standard-Upload-Programme erleichtern und damit die WM-EWM-Integrationsdauer verkürzen. Es gibt auch Upload-Programme für die Bestandsmigration von WM nach EWM, die die neuesten Inventurzähldetails in SAP EWM übertragen.

Business-Transaktionen

Im nächsten Schritt werden Transaktionen, die in der Lagerverwaltung oder im SAP Extended Warehouse Management ausgeführt werden, über IDocs hin und her übertragen.

Da es sich bei IDocs um Zwischenbelege zwischen den beiden Systemen handelt, besteht oft die Möglichkeit, dass diese Belege beim Buchen von Vorgängen in den Systemen der anderen Systeme nicht erfolgreich sind. Dieser Buchungsfehler kann auf inkonsistente oder unvollständige Daten zwischen WM und EWM zurückzuführen sein. Die periodische Überwachung aller fehlerhaften IDocs und die rechtzeitige Fehlerbehebung stellen sicher, dass die Arbeit beider Systeme reibungslos verläuft.

Berichte

EWM-Berichte, wie zum Beispiel die Personalbedarfsplanung, bieten eine umfassende Sicht, um die für einen effizienten Lagerbetrieb erforderlichen Arbeitskräfte und Ressourcen zu planen und auszuführen und Arbeitskräftemangel zu vermeiden. Ebenso ermöglicht Dock Appointment Scheduling dem Lagerplaner die effektive Planung aller Be- und Entladevorgänge in direkter Abstimmung mit den Frachtführern.

Während die meisten Unternehmen Extended Warehouse Management als logische Ergänzung zum Warehouse Management integrieren, um ihre komplexen Lieferketten zu verwalten, sind Unternehmen, die eine Implementierung oder Migration auf S/4HANA planen, noch besser positioniert, um EWM einzusetzen, da S/4HANA bereits über ein eigenes EWM verfügt, wodurch sich der Zeit-, Arbeits- und Kostenaufwand für die Implementierung von EWM reduziert.

Folgen Sie SearchEnterpriseSoftware.de auch auf Twitter, Google+, Xing und Facebook!

Nächste Schritte

Der Slotting-Prozess in SAP Extended Warehouse Management.

Wie hilft SAP Warehouse Management beim Management gefährlicher Güter?

Risikobewertung der Supply Chain mit SAP Ariba Supplier Risk.

Erfahren Sie mehr über Supply Chain Management (SCM)