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Wie können Unternehmen ihre mobilen Apps personalisieren?
Unternehmen können bei ihren Mitarbeitern die Akzeptanz für mobile Apps steigern, wenn sie auf effektive Personalisierung setzen. Dieser Artikel beschreibt, wie das geht.
Die Personalisierung mobiler Anwendungen nutzt Machine-Learning-Algorithmen, um das Engagement der Benutzer zu steigern – aber nur, wenn Firmen die Personalisierung effektiv einsetzen.
Eine schlecht implementierte Personalisierung mobiler Apps kann zu vielen Pop-up-Benachrichtigungen oder der Anzeige irrelevanter Inhalte führen. Die Folge: Die Mitarbeiter wenden sich von der App ab, weil sie keinen Mehrwert liefert. Firmen müssen die Personalisierung daher auf Basis der besten verfügbaren Daten sorgfältig planen und entwickeln.
Einen Plan erstellen
Zuerst müssen sie verstehen, welche Anforderungen die Mitarbeiter an die mobile App haben. Dazu gilt es, ihr typisches Verhalten zu analysieren und zu verstehen. Wenn sie eine frühere Version der App verwenden, sollte die IT-Abteilung prüfen, wie sie durch die Benutzeroberfläche der App navigieren und deren Funktionen nutzen. Dabei sind alle gesammelten demografischen Daten oder andere verfügbare Datenquellen wie zum Beispiel Social-Media-Plattformen zu berücksichtigen.
Es folgt die Entwicklung eines verlässlichen Plans, der auf Basis dieser Daten und der langfristigen Ziele der Personalisierung aufbaut. Die IT bestimmt, mit welchen Strategien und wie sie die Personalisierung ermöglicht und umsetzt.
Eine Plattform finden
Die Personalisierung mobiler Apps erfordert eine Plattform, die die App unterstützt. Firmen können diese entweder von Grund auf selbst entwickeln oder bei einem externen Anbieter erwerben. Diese Plattform verwaltet die Backend-Infrastruktur, welche die Daten sammelt und analysiert sowie dann Empfehlungen auf der Grundlage der Daten abgibt. Die Plattform soll einen Großteil des Personalisierungsprozesses verwalten und automatisieren. Dazu gehört auch, Services wie Benutzersegmentierung, automatisierte Empfehlungen, Behavioral Targeting und A/B-Tests anzubieten.
Wenn sie die Plattform von Grund auf neu aufbauen, müssen Firmen die Machine-Learning-Algorithmen entwickeln, die diese Daten analysieren und die Ergebnisse vorhersagen. Hier sind spezielle Fähigkeiten von Data Scientists und anderen Experten notwendig. Da diese Datenfachkräfte nur schwer zu finden und sehr teuer sind, greifen einige Unternehmen auf Personalisierungsplattformen wie Dynamic Yield, Evergage, Qubit oder Yusp zurück. Wichtig: Die ausgewählte Personalisierungsplattform sollte sich in die eigene Entwicklungsumgebung für mobile Apps integrieren lassen.
Für andere Tätigkeiten bieten sich weitere Tools von externen Herstellern an, etwa die Plattform von Appsee für die Analyse mobiler Apps oder Localytics Profiles zur Erfassung von Kundendaten.
Testen und Optimieren
Im nächsten Schritt erstellen oder aktualisieren Firmen die App und installieren die Personalisierungsplattform. Während dieses Prozesses müssen sie Code verfassen sowie die App in bestehende Systeme integrieren.
Nach dem Test der App können Unternehmen die Personalisierungsfunktionen optimieren, am besten mit Tools wie Prototyping oder A/B-Testplattformen. Mit A/B-Tests lassen sich verschiedene Varianten der App testen, um festzustellen, wie die Personalisierung am effektivsten funktioniert.
Nach Freigabe der App prüft die IT-Abteilung das Verhalten der Nutzer und analysiert die gesammelten Daten. Dabei sollte sie auch das Feedback der Anwender berücksichtigen, um sowohl die App als auch die Personalisierungsplattform kontinuierlich zu verbessern und zu optimieren. Hat die App die Qualitätssicherung durchlaufen, wird sie aktualisiert und freigegeben.
Der zweite Artikel dieser zweiteiligen Serie beschreibt die Vorteile und den Einsatz der App-Personalisierung.