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Wie kann die IT Ressourcen für virtuelle Umgebungen planen?
Mal eben eine Anwendung virtualisiert zur Verfügung stellen, ist leichter gesagt als getan. Um Unbill zu vermeiden, sollte vorab eine realitätsnahe Ressourcenplanung erfolgen.
Die ordentliche und korrekte Planung der notwendigen Ressource für virtualisierte Anwendungen kann sich nahezu beliebig komplex gestalten. Und dies meist insbesondere für Anwendungen, die für das Unternehmen von geschäftskritischer Bedeutung sind.
Bedauerlicherweise existiert keine allgemein gültige Methode zur Beurteilung des Ressourcenbedarfs einer virtualisierten Applikation. Und um die Planung noch komplizierter zu gestalten, der Bedarf der jeweiligen Anwendung unterscheidet sich häufig von Unternehmen zu Unternehmen, je nachdem, wie die Anwendung in der betroffenen Organisation eingesetzt wird.
Die IT-Abteilung muss daher einen für sie gangbaren Weg finden, um die Ressourcen und Kapazitäten optimal an die individuellen Anforderungen der eigenen Organisation anzupassen.
Überwachung des Leistungsbedarfs der Anwendung
Es empfiehlt sich durchaus ein Monitoring Tool einzusetzen, um den Bedarf der jeweiligen Anwendung zu ermitteln. Die IT-Abteilung kann die Anwendung in einer Testumgebung installieren und den Leistungsbedarf im Hinblick auf die Hardwareressourcen mithilfe eines Tools zur Leistungsüberwachung verfolgen. Und dies sowohl beim Starten der Anwendung als auch bei ihrer ganz normalen Nutzung.
Diese Messungen kann die IT-Abteilungen nutzen und die Ergebnisse hochrechnen, um eine Schätzung der notwendigen Ressourcen zu erstellen. Dabei können sie dementsprechend die Anzahl der Benutzer berücksichtigen, die voraussichtlich mit der Anwendung arbeiten werden.
Diese Leistungsüberwachung über Monitoring Tools hat natürlich ihre Grenzen und birgt zudem einige potenzielle Ungenauigkeiten. Workloads skalieren ja keineswegs immer linear, so dass der Ressourcenzuwachs mit jedem weiteren Benutzer nicht immer gleich ist. Häufig benötigt ein Tool mehr Ressourcen, um die erste Instanz auszuführen, als für nachfolgende Instanzen.
Zudem muss man berücksichtigen, dass der größte Ressourcenbedarf eventuell nicht auf dem Server entsteht, der die virtuelle Anwendung hostet, sondern unter Umständen an anderer Stelle. Beispielsweise auf einen Backend-Datenbankserver, auf den die Anwendung zugreift.
Den Bedarf der Anwendung simulieren
Darüber hinaus kann die IT ein Tool zur Lastsimulation einsetzen, um den Bedarf von virtualisierten Geschäftsanwendungen zu ermitteln. In vielen Fällen ist die Lastsimulation eine bessere Option als die Leistungsüberwachung, da sich die Auswirkungen einer größeren Anzahl von Benutzern auf die benötigten Ressourcen besser testen lässt.
Viele der verfügbaren Lastsimulatoren sind für Benutzeranmeldungen konzipiert und weniger für die Überwachung der Anwendungsleistung. Die IT-Abteilung soll daher prüfen, ob das gewählte Tool zur Lastsimulation auch in der Lage ist, die Ergebnisse zu liefern, die für eine ordentliche Ressourcenplanung notwendig sind
Zudem sind Tools zur Lastsimulation meist plattformabhängig. Will heißen, ein Werkzeug, dass beispielsweise für VMWare-Implementierungen entwickelt wurde, wird bei einer Citrix-Implementierung möglicherweise nicht funktionieren.
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