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Wie beeinflusst Remote-Arbeit die Unternehmenstelefonie?
Die klassische Unternehmenstelefonie ist auf dem Rückzug, da Remote- und Heimarbeiter keinen Zugang zu den Firmen-Telefonsystemen haben oder alternative Kommunikationswege suchen.
Der Nutzen der Unternehmenstelefonie änderte sich schon lange vor der Coronapandemie. Aber die Auswirkungen von COVID-19 fügten einige neue Herausforderungen hinzu.
Generell ist die Nutzung von Tischtelefonen im Büro rückläufig, nicht nur aufgrund des technologischen Wandels, sondern auch, weil die Digital Natives andere Kommunikationsformen bevorzugen.
Fernarbeit ist ein weiterer Trend, der von der Pandemie betroffen ist. Da das Arbeiten aus dem Home-Office für viele Unternehmen zur Norm geworden ist, findet die Unternehmenstelefonie, wie wir sie kennen, immer weniger Anwendungsfälle. Hier spielen vor allem zwei Faktoren eine Rolle.
Die veränderte Form des Telefons
Ein Faktor ist, dass viele Mitarbeiter zum ersten Mal von Zuhause aus arbeiten. Sie haben deshalb keine IP-Telefone, die direkt mit dem Telefonsystem des Unternehmens verbunden sind. Und mit dem Aufkommen der Mobilität haben die meisten Mitarbeiter auch ihre Festnetzanschlüsse zu Hause mehr oder weniger aufgegeben. Sofern das Unternehmen den Mitarbeitern kein IP-Telefon zur Verfügung stellt, haben sie daher keinen dedizierten Telefonie-Endpunkt für arbeitsbezogene Anrufe.
Die meisten Smartphones sind kein brauchbarer Ersatz für Tischtelefone. Wenn man bedenkt, wie wichtig Sprachkommunikation für die tägliche Produktivität ist, brauchen Heimarbeiter etwas Besseres. In den meisten Fällen stellen die Unternehmen ihren Mitarbeitern keine IP-Telefone zur Verfügung.
Stattdessen verlagert sich die Telefonie auf PC-basierte Optionen. Anwendungen für Privatanwender wie Skype sind eine Möglichkeit, aber zunehmend nutzen Unternehmen Softphone-Clients, die PBX-ähnliche Funktionen bieten. Die Qualität der webbasierten VoIP-Telefonie ist heute gut genug, um Softphones zur bevorzugten Anwendung für die Standalone-Telefonie zu machen.
Der Aufstieg der multimodalen Kommunikation
Der zweite Faktor steht auch im Zusammenhang mit einem breiteren Trend zur Unterstützung von Heimarbeitern. Ohne standardisierten Tools und Anwendungen, die sie normalerweise in einem Büro haben, kommen hier Plattformen für Unified Communications (UC) und Collaboration ins Spiel. Je verteilter die Belegschaft ist, desto mehr leidet die Produktivität, wenn jeder seine eigenen Tools für die Zusammenarbeit verwendet, so dass diese Herausforderung weit über die reine Unterstützung der Telefonie hinausgeht.
IT-Entscheider haben sich im Zuge der Coronapandemie für UC entschieden, Das geschah vor allem, weil UC dieses konsistente Set an Tools (einschließlich Telefonie) und Benutzererfahrung bietet, damit die Mitarbeiter von zu Hause aus produktiv bleiben können. Die Unternehmenstelefonie in ihrer herkömmlichen Form wird weiter zurückgehen, Das ist nicht nur deshalb, weil andere Telefonieoptionen praktischer sind. Die IT benötigt außerdem einen ganzheitlicheren Ansatz, um die Multikanal-Kommunikationsbedürfnisse der von zu Hause aus arbeitenden Mitarbeiter zu unterstützen.