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Welche Typen von VHD-Dateien unterstützt Hyper-V?
Hyper-V kann mit fixen, dynamischen, differentiellen (differenzierenden) VHD-Dateien umgehen. Welches Format Sie wann wählen sollten, erklärt dieser Artikel.
Hyper-V unterstützt im Allgemeinen drei Arten von virtuellen Festplattendateien: fix, dynamisch und differentiell. Keines dieser Formate ist das Beste; jedes davon erfüllt eine bestimmte Rolle oder dient einem bestimmten Zweck für die zugeordnete virtuelle Maschine (VM).
Fixe HD-Dateien
Fixe HD-Dateien, oft auch als fest bezeichnet, sind im Grunde statische Entitäten, die bereits beim ersten Einrichten der VM mit provisioniert werden. Da sämtlicher Speicherplatz schon im Voraus für die VM reserviert ist, werden die Inhalte des virtuellen Laufwerks fast immer auch kontinuierlich auf das physische Laufwerk geschrieben. Dies vermindert die Fragmentierung der VHD-Datei und hält damit die Leistung für Schreib- und Lesevorgänge auf hohem Niveau.
Auch die Prozessornutzung des Systems kann mit dem fixen VHD-Format reduziert werden, da das System nicht ständig nach der Zuordnung virtueller Speicherblöcke zu physischen Speicherblöcken suchen muss.
Wer das herkömmliche VHD-Format einsetzt, sollte sich in beinahe jedem Fall für das fixe HD-Format entscheiden. Auch wenn der verbleibende Speicherplatz nicht regelmäßig überwacht wird, liegen fixe VHDs ganz vorne im Rennen. Denn mit ihnen können Kapazitätserweiterungen nicht irrtümlich den tatsächlich verfügbaren Speicherplatz überschreiten, was über kurz oder lang dazu führen würde, dass die VHD-Datei den benötigten Platz nicht mehr vorfindet und damit Beeinträchtigungen oder sogar ein Absturz der zugeordneten VM zu erwarten sind.
Dynamische VHD-Dateien
Dynamische VHD-Dateien sind im Wesentlichen per Thin Provisioning bereitgestellte Speicherinstanzen, bei denen zusätzlicher Speicherplatz erst bei Bedarf ergänzt wird. Nur ein geringer Anteil der VHD wird von tatsächlich vorhandenem Speicherplatz abgedeckt. Die Speicherblocks sind in dynamischen VHDs in der Regel nicht initialisiert. Wird ein Block erstmalig geschrieben, so muss der Hypervisor die VHD zunächst auf den Block vorbereiten und die zugehörigen VHD-Metadaten aktualisieren.
Die Tätigkeiten der Zuordnung von Block und Verwaltung von Metadaten nehmen zusätzliche Prozessorlast in Anspruch, womit eine Leistungsabsenkung der dynamischen VHD einhergeht. Allerdings profitieren Dateien mit dem aktuellen VHDX-Format von den eingebauten Elastizitäts-Features dynamischer VHD-Dateien. Umgebungen, die aktiv die Speicherkapazität überwachen, können außerdem die Speichernutzung durch den Einsatz von Thin Provisioning abmildern.
Differentielle VHD-Dateien
Schließlich gibt es noch die differentiellen oder differenzierenden VHD-Dateien. Sie stellen einen Spezialfall der dynamischen VHD-Datei dar. Wie bei einer dynamischen VHD wird auch eine differentielle VHD nicht bereits im Voraus definiert. Stattdessen werden Blöcke erst mit der Zeit beim Schreiben hinzugefügt und initialisiert. Damit steigen die Anforderungen an Prozessornutzung und I/O-Anfragen.
Eine differentielle VHD verweist allerdings auf eine andere, übergeordnete VHD. Lesevorgänge werden nur dann auf der differentiellen VHD ausgeführt, wenn sie auch geschrieben wurden. Anderenfalls werden die Blöcke von der übergeordneten VHD ausgelesen. Durch dieses Verhalten ist die differentielle VHD hervorragend für das Erfassen und Verwalten von Änderungen an anderen VHD-Dateien geeignet. Differentielle VHDs sind als Anwendungsfall zum Beispiel sehr gängig für VHD-Snapshots.
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