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Welche Standards sollte man bei der Entwicklung befolgen?
Jedes Entwicklungsteam hat eigene Vorstellungen von Codierung. Um hochwertige Anwendungen zu entwickeln, sollte das Team aber Standards festlegen.
Kodierungsstandards (Coding-Standards) in der Softwareentwicklung sind subjektiv. In der Praxis übernehmen Unternehmen Kodierungsstandards und setzen sie durch, um eine Reihe von Unternehmenszielen zu erreichen. Kodierungskonventionen und -richtlinien variieren je nach Branche, Organisation, Team und unter Umständen auch Projekt.
In den meisten Situationen setzen Entwickler auf Programmierstandards, um vier verschiedene Softwareattribute zu verbessern: Wartbarkeit, Zuverlässigkeit, Effizienz und Benutzerfreundlichkeit.
Standards zur Wartung der Software definieren, wie einfach andere Entwickler den Code lesen, verstehen, ändern und aktualisieren können. Diese Kodierungsstandards sind vielleicht die wichtigsten und am weitesten verbreiteten im Software-Engineering und der -Entwicklung, da Software oft länger als geplant wiederverwendet oder verteilt wird. Diese Standards können Faktoren wie Kommentare, eingerückter Code, die Verwendung klarer und aussagekräftiger Variablennamen und eine verständliche Dokumentation vorschreiben.
Zuverlässigkeitsstandards beziehen sich auf Elemente wie Fehlerraten, Testrichtlinien, Anforderungen und alle anderen Probleme, die die Fähigkeit der Software, fehlerfrei zu arbeiten, beeinträchtigen. Zuverlässigkeitsstandards zielen darauf ab, Software dabei zu unterstützen, mit eintretenden Fehlern korrekt umzugehen, anstatt sie zu verschlimmern. Entwickler sollten Code schreiben, der mit unerwarteten oder fehlerhaften Eingaben umgehen kann, die ansonsten zu einem Programmfehler führen. Wenn der Endanwender zum Beispiel Zahlen eingibt, bei denen Buchstaben erwartet werden: erhält er eine Meldung, die ihn anweist, die Eingabe zu ändern?
Effizienzstandards bestimmen in der Regel die Art und Weise, wie Entwickler Software schreiben. Diese Kodierungskonventionen bieten die Möglichkeit, Code wiederverwendbar zu machen und den Gesamtressourcenbedarf der Software, wie zum Beispiel den Speicherbedarf, zu minimieren. Effizienzstandards existieren typischerweise als eine Reihe von Taktiken, um kürzeren, dichteren Code zu schaffen. Entwickler können zum Beispiel aufrufbare Module für häufig verwendete Funktionen erstellen. Dieser Ansatz eliminiert oft sich wiederholende oder redundante Funktionen, die Ressourcen beanspruchen können, um eine bestimmte Aufgabe in der Software auszuführen.
Standards für die Benutzerfreundlichkeit prägen typischerweise die Benutzererfahrung eines bestimmten Softwareprojekts. Diese Kodierungsstandards beziehen sich auf die Eingabe über Tasten, Maus oder Touch, sowie auf die Anzeige von Menüs und Daten. Mit diesen Kodierungskonventionen können Unternehmen Reaktionsfähigkeit oder maximale Latenzanforderungen, mehrsprachige Schnittstellen und Hilfsinformationen sowie ästhetische Aspekte der Software festlegen. Beispielsweise können Entwickler auf einer Client/Server-Anwendung Caching und asynchrone Datenspeicherung implementieren, um die Latenzzeit zu reduzieren, die häufig bei synchronen Schreibzugriffen auftritt.