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Welche Leistungsindikatoren sind im Rechenzentrum wichtig?
Mit drei Leistungsindikatoren lässt sich die Verlässlichkeit und Leistung moderner Rechenzentren relativ leicht bewerten: Auslastung, Verfügbarkeit und geplante Nichtverfügbarkeit.
Bei der Bewertung der Performance eines Rechenzentrums benötigen Admins eine solide Grundlage, um sowohl auf kurzfristige als auch auf langfristige Daten zugreifen zu können. Leistungsindikatoren bieten eine gut geeignete Möglichkeit, um Komponenten wie den eingesetzten Storage bewerten zu können.
Administratoren und IT-Entscheider in einem Data Center müssen regelmäßig die Performance von Hard- und Software beurteilen, um auf dieser Basis fundierte Entscheidungen über benötigte Upgrades und Personalbesetzung treffen zu können. Key Performance Indicators (KPI) oder Leistungsindikatoren sind eine sinnvolle Möglichkeit, um einen Überblick zu bekommen und um den Zustand und die Leistungsfähigkeit des Rechenzentrums in einem Unternehmen sowie einzelne Komponenten überprüfen zu können.
Kennzahlen fürs Data Center
Um insbesondere eine Bewertung des Storage treffen zu können, gibt es drei Leistungsindikatoren, die von besonderer Bedeutung sind.
Auslastung: Dieser Indikator gibt den Anteil der genutzten Storage-Kapazität zur tatsächlich vorhandenen Kapazität an. Eine niedrige Auslastung weist auf ungenutzten Speicher hin, da nur ein kleiner Teil des vorhandenen Storage derzeit benötigt wird. Die Unternehmensleitung wird in der Regel Investitionen in neuen Storage zurückstellen, wenn der Auslastungs-Indikator niedrig ist. Eine hohe Quote bedeutet dagegen, dass bald weitere Kapazitäten benötigt werden. Damit lassen sich gewünschte neue Investitionen meist auch leichter rechtfertigen.
Verfügbarkeit: Dabei handelt es sich um die gemessene Verfügbarkeit des Speichers im Verhältnis zur erwünschten Verfügbarkeit. Sie wird in der Regel für alle wichtigeren Storage-Systeme wie Server oder Arrays, aber auch für komplette Pools in Software-defined Umgebungen ermittelt.
Geplante Nichtverfügbarkeit: Dabei handelt es sich um das Verhältnis zwischen tatsächlicher Downtime und der geplanten Nichtverfügbarkeit bestimmter Storage-Ressourcen. Ein KPI von 1.0 bedeutet, dass die Arbeiten an einem Storage-System genau im geplanten Zeitfenster erledigt werden konnten. Ist der Wert kleiner als 1.0, dann konnten die Arbeiten sogar schneller aus vorausgesagt durchgeführt werden. Wenn er dagegen über 1.0 liegt, dann haben sie länger als geplant gedauert.
Ein KPI von mehr als 1.0 weist auf Probleme bei der Personalausstattung hin, auf Ausfälle bei der Ausrüstung, Verzögerungen durch verspätete Investitionen oder Anschaffungen oder weil zu viel Zeit für Servicearbeiten benötigt wurde. Viele Unternehmen setzen diesen Leistungsindikator ein, um ihre betrieblichen Abläufe zu bewerten. Er lässt sich auch nutzen, um auf seiner Basis nach den Ursachen für einen konstant hohen Wert zu suchen.
Darüber hinaus lassen sich noch weitere, feiner granulierte Leistungsindikatoren wie Mean Time Between Failure (MTBF) und Mean Time To Repair (MTTR) einsetzen.
Der MTBF ist dabei die durchschnittliche Zeit, die zwischen zwei Ausfällen oder anderen Problemen vergeht, die ein Service-Ticket erfordern. Bezogen auf Storage-Systeme sind diese Zahlen eine gute Möglichkeit, um die Verlässlichkeit bewerten zu können. Vor allem die Veränderungen dieses Wertes können wertvolle Hinweise auf potenzielle und künftige Probleme geben. Meist lösen sie eine ausführlichere Untersuchung der eingesetzten Ausrüstung aus.
Der MTTR ist dagegen die durchschnittliche Zeit zwischen dem Beginn eines Vorfalls und seiner Lösung. In vielen Unternehmen wird der MTTR über einen längeren Zeitraum aufgezeichnet. IT-Entscheider können ihn dann nutzen, um die durchschnittlichen Kosten von Reparaturen, die Kenntnisse des eingesetzten Personals und eventuelle Probleme mit der Zuverlässigkeit der Systeme zu bewerten.
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