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Was ist Bloatware? Wie erkennt und entfernt man sie?

Unerwünschte vorinstallierte Software, auch als Bloatware bekannt, beansprucht Speicherplatz und kann eine Bedrohung für die Sicherheit von Computern und anderen Geräten sein.

Bloatware, die Bezeichnung für unerwünschte vorinstallierte Software auf einem Computer oder einem anderen IT-Gerät, gibt es seit den Anfängen der PCs.

Bloatware entstand, als OEMs Standard-Software auf ihren Computern installierten, um Geld zu verdienen und den Verbrauchern zusätzliche Software zur Verfügung zu stellen, die sie vielleicht haben wollten. Mehr als dreißig Jahre später ist Bloatware immer noch ein Problem.

Warum ist Bloatware immer noch ein Problem?

2015 wurde bekannt, dass der PC-Hersteller Lenovo Bloatware auf seinen Geräten installierte, wodurch die Benutzer anfällig für Man-in-the-Middle-Angriffe wurden. Wenn Bloatware nicht sicher ist, kann sie einen PC gefährden. Alle auf einem PC installierte Software muss aktuell und sicher sein, einschließlich Bloatware.

Wie die meisten PC-Probleme sind auch mobile Geräte anfällig für Bloatware. Android-Bloatware ist oft relativ harmlos und nervt lediglich mit Werbung. Sie kann aber auch dazu verwendet werden, den Benutzer Risiken auszusetzen. Beispielsweise ließe sich manche Bloatware, die sich technisch für legitime Zwecke wie die Verwaltung des Geräts eignet, auch zum Ausspionieren von Gerätebesitzern dienen.

Wie erkennt man Bloatware?

Bloatware macht sich häufig durch Leistungseinbußen bemerkbar. Beispielsweise kann das Hochfahren von Geräten, die mit Bloatware belastet sind, sehr lange dauern, die Reaktionszeiten sind eventuell verlangsamt sein oder es treten manchmal Speicherprobleme auf.

Trialware (Testversionen) ist eine häufige Form von Bloatware. Solche Softwareanwendungen werden beim Kauf von Geräten kostenlos mitgeliefert und funktionieren für einen bestimmten Testzeitraum, bis eine Lizenz erworben wird. Adware, die auf Websites oder Bildschirmen von Geräten erscheint, ist eine weitere Form von Bloatware, ebenso wie manche Systemdienstprogramme und Anwendungen, die von Herstellern auf Geräten vorinstalliert werden.

Endnutzer können Bloatware erkennen, indem sie die installierten Anwendungen durchsehen und nicht selbst installierte Apps identifizieren. Bloatware kann auch vom IT-Team eines Unternehmens identifiziert werden, indem ein Tool zur Verwaltung mobiler Geräte die installierten Anwendungen auflistet.

Bloatware entfernen

Desktop-Computer und Notebooks

  • Windows: Eine Möglichkeit für die IT-Abteilung, sicherzustellen, dass Windows-Bloatware entfernt wird, besteht in der Verwendung eines PowerShell-Skripts. Die IT-Abteilung kann das Cmdlet "Get-AppxPackage" verwenden, um die auf einem System installierten Anwendungspakete zu überprüfen. Statt jeden Computer einzeln zu konfigurieren, können IT-Administratoren dann mit dem Cmdlet Remove-AppxPackage Bloatware von allen Windows-PCs entfernen. IT-Abteilungen haben auch die Möglichkeit, Windows auf einer virtuellen Maschine zu installieren und dann so zu konfigurieren, dass unerwünschte Anwendungen entfernt werden. Anschließend erstellt die IT-Abteilung aus der Installation ein Deployment-Image, mit dem sie Windows auf die PCs der Organisation überträgt und sicherstellt, dass alle Computer frei von Bloatware sind.
  • macOS: Um vorinstallierte Programme zu entfernen, öffnen Sie den Ordner Programme und klicken Sie mit der rechten Maustaste auf die Anwendung, die Sie entfernen möchten. Im Menü wählen Sie nun den Punkt In den Papierkorb legen. Einige Programme hinterlassen Systemdateien, die manuell oder mit Drittanbieter-Tools wie AppCleaner entfernt werden müssen. Zudem sind vorinstallierte Apple-Apps oft systemintegriert und nicht einfach löschbar.

Smartphone und Tablets

  • Android: Die Deinstallation von Bloatware von Android-Geräten kann sich als schwierig erweisen, da die Software an mehreren Stellen in der Lieferkette installiert worden sein kann und viele Bloatware-Anwendungen als Systemanwendungen gekennzeichnet sind. Aus diesem Grund ist deren Entfernung nicht ohne Weiteres möglich.
    Die einzige Möglichkeit, Bloatware-Systemanwendungen wirklich zu deinstallieren, besteht darin, dass der Hersteller sie später durch ein Update entfernt oder dass der Nutzer das Gerät rootet. Das Rooten des Geräts beeinträchtigt jedoch die Sicherheit. Nutzer können auch versuchen, unerwünschte Anwendungen zu deaktivieren, anstatt sie zu deinstallieren. Dadurch wird die App zwar nicht vollständig vom Android-Gerät entfernt, aber sie kann nicht mehr ausgeführt werden und verbraucht so keine CPU- und RAM-Ressourcen.
  • iOS: Apple bietet die Möglichkeit, viele nicht benötigte Standardanwendungen zu entfernen. Um sie auf einem iPhone oder iPad zu deinstallieren, tippen Sie länger auf ein App-Symbol und wählen Sie App entfernen aus dem Menü. Manchmal entfernt das Deinstallieren der App nicht die damit verbundenen Funktionen, da diese in iOS integriert sind. Beispielsweise behalten iPhones die Kontaktliste bei, auch wenn die Anwendung Kontakte gelöscht wurde.

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