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Private LTE vs. Wi-Fi: Was ist der Unterschied?
Firmen haben viele Optionen, wenn sie Netzwerke für spezielle Anwendungen entwerfen. Wi-Fi unterstützt Umgebungen mit hohem Datenaufkommen, aber auch privates LTE bietet Vorteile.
Private Netzwerke wurden für eine Vielzahl von Anwendungen konzipiert und implementiert. Einige kommunizieren mit Menschen – entweder mit Mitarbeitern oder Kunden oder mit beiden. Andere unterstützen IoT-Netzwerke und kommunizieren mit Geräten.
Unabhängig von den Anforderungen können Unternehmen wählen, wie sie diese Netzwerke unterstützen möchten. Wi-Fi oder WLAN ist zum Beispiel eine gute Lösung für Umgebungen mit Geräten, die ein hohes Datenvolumen und schnelle Reaktionen erfordern. Private LTE ist eine neuere Option, die diese Art von Geräten ebenfalls unterstützen kann. Seine Datenrate ist höher als die von 3G, entspricht aber nicht dem 4G-Standard.
Schauen wir uns die Unterschiede zwischen privatem LTE und Wi-Fi an.
Privates LTE
Private LTE ist ein Mobilfunkdienst, der mit zugesicherter Bandbreite arbeitet und somit Verzögerungen aufgrund von Überlastungen durch andere Nutzer ausschließt. Er unterstützt die gleichen Arten von Nutzern wie Wi-Fi, also sowohl Menschen als auch Geräte. Wie der öffentliche Mobilfunkdienst deckt er größere geografische Gebiete ab und wird von Mobilfunktürmen aus übertragen.
Privates LTE lässt sich über eines der Mobilfunkunternehmen realisieren, die dafür die ihnen zugeteilten lizenzierten Frequenzbänder nutzen. Die erforderliche Ausrüstung kann gekauft oder gemietet werden. Es ist auch möglich, einen privaten Netzwerkdienst zu mieten, so dass kein internes Support-Personal benötigt wird.
LTE-Netzwerke verwenden SIM-Karten zur Zugangskontrolle, im Gegensatz zu Wi-Fi, wo der Zugang über ein im gesamten Netzwerk geteiltes Passwort gesteuert wird. Jede SIM-Karte speichert Daten über das jeweilige System und den Benutzer, um sicherzustellen, dass die für ein spezielles Gerät bestimmten Daten dieses erreichen.
Wi-Fi
Wi-Fi-Netzwerke konnten bereits mit den ersten Versionen der Technologie aufgebaut werden. Jede nachfolgende Generation hat höhere Datenraten für einzelne Systeme und ein höheres Gesamtvolumen für alle Systeme gebracht. Die aktuellen Versionen sind Wi-Fi 5, Wi-Fi 6, Wi-Fi 6E.
Wi-Fi 5
Wi-Fi 5 (802.11ac) wurde im Jahr 2014 eingeführt und liefert etwa 500 MBit/s an ein einzelnes System, zum Beispiel einen Computer oder ein mobiles Gerät, sowie etwa ein GBit/s an mehrere Systeme.
Wi-Fi 6
Wi-Fi 6 (802.11ax) wurde 2019 eingeführt und liefert etwa 750 MBit/s für ein einzelnes System und 3 GBit/s für mehrere Systeme.
Wi-Fi 6E
Wi-Fi 6E ist eine erweiterte Version des 802.11ax-Standards. Es startete im Jahr 2020. Seine Datenrate beträgt fast 2 GBit/s für ein einzelnes System und etwa 3,9 GBit/s insgesamt.
Alle Wi-Fi-Versionen unterstützen auch die Technik ihrer Vorgänger. Während alte Varianten nur das 2,4-GHz-Frequenzband nutzen, verwenden die genannten neueren Wi-Fi-Versionen auch die Frequenzen um 5 GHz. Wi-Fi 6 und Wi-Fi 6E können bei der Übertragung das 2,4- und 5-GHz-Band sogar gleichzeitig einsetzen. Die höheren Frequenzbänder sind weniger überfüllt, werden aber stärker durch Wände und Möbel beeinträchtigt. Das 2,4-GHz-Band mit niedrigeren Frequenzen ist stärker beansprucht, kann aber um Hindernisse herum gestreut werden.
Die neueren Wi-Fi-Generationen unterstützen Beamforming, bei dem der Access Point (AP) mehrere Antennen verwendet, um die Richtung eines Systems anhand der zurückgesendeten Signale zu erkennen. Anschließend richtet er die gesendeten Signale direkt auf das System aus. Die Signalstärke wird direkt gebündelt und nicht über eine Fläche gestreut, was zu einer größeren Reichweite und Wirksamkeit bei größeren Entfernungen führt.
Die Entscheidung zwischen Private LTE und Wi-Fi
Die Abwägung zwischen privatem LTE und Wi-Fi hängt von verschiedenen Variablen ab. Einige Anwendungen, vor allem Netzwerke in einer einzigen Einrichtung oder auf einem großen Campus, lassen sich entweder mit Wi-Fi oder mit privatem LTE aufbauen. Wi-Fi kann für kleinere Gebiete kostengünstiger sein. Für größere Gebiete ist privates LTE jedoch oft besser geeignet. Das Mieten oder Kaufen von Bandbreite von einem Mobilfunkanbieter kann den Preis jedoch in die Höhe treiben. In jedem Fall ist es wichtig, dass Netzwerk-Designer ihre organisatorischen Anforderungen bewerten, um festzustellen, welche Technologie am besten zu ihren spezifischen Anforderungen passt. Darüber hinaus gibt es mit Private 5G noch eine leistungsfähigere Alternative zu Private LTE.