Mit Ping und Traceroute Breitbandverbindungen auf Paketverlust testen

Bei der Suche nach Paketverlusten bei Breitbandverbindungen gibt es zwei einfache Helfer: Die Kommandozeilen-Tools Ping und Traceroute.

Wie kann ich Breitbandverbindungen auf einen Paketverlust hin untersuchen? Führe ich einen Geschwindigkeitstest durch, ist das Netzwerk wesentlich langsamer als früher. Ich habe aber weder die Hardware noch die Anwendungen geändert.

Das Messen der Paketverluste von Zuhause und mit einer Breitbandverbindung kann eine schwierige Aufgabe sein. Paketverlust kann auf dem gesamten Weg zwischen Ihrem Computer und dem Ziel im Internet auftreten. Verursacht wird Paketverlust durch einen oder mehrere der nachfolgenden Faktoren:

  • Netzwerk-Überlastung
  • Überlastete Router und Switches
  • Langsame Roundtrip-Zeiten
  • Möglicherweise ist es auch ein Resultat von Traffic-Priorisierung, die bei den Service-Providern im Einsatz ist oder bei den Unternehmen, die die gewünschte Ziel-Webseite hosten.

Ohne das Messen der TCP-Datenflüsse mit tatsächlichen Sendewiederholungen kann man schwer feststellen, ob es tatsächlich Wiederholungen beim Versenden gibt. Diese Produkte sind in der Regel aber zu teuer, um sie für eine Verbraucher-Breitbandverbindung einzusetzen. Mit den kostenlosen Tools Ping und Traceroute sind erste Messungen aber schnell und kostenlos möglich. 

Auf diesem Weg lässt sich herausfinden, warum das Internet langsam ist. Ping misst die so genannte Roundtrip-Zeit zwischen Ihrem Computer und der IP-Adresse, die sie angepingt haben. Traceroute misst die Antwortzeiten der Router auf dem Weg zwischen Ihrem Computer und der IP-Adresse des Ziels.

Ping für den Test von Paketverlusten verwenden

Die beste Möglichkeit für das Messen von Paketverlusten mithilfe von Ping ist es, eine große Anzahl an Pings an eine IP-Adresse zu schicken. Danach sieht man sich die fehlgeschlagenen Antworten dieser Pings an. Pingen Sie zum Beispiel 50 Mal sehr schnell eine Zieladresse an, können Sie die Anzahl der fehlgeschlagenen Antworten als einen ungefähren Paketverlust bewerten. Dabei sollte Ihnen eine Fehlerquote von mehr als fünf Prozent bereits die Sorgenfalten auf die Stirn treiben.

Auf einem Windows-Rechner können Sie das realisieren, indem Sie nachfolgenden Befehl auf der Kommandozeile ausführen:

                  Ping -n 50 (IP-Adresse per Domain-Name [www.website.com])>

Der Schalter -n übermittelt dem Befehl Ping, wie viele Pings er aussenden soll. In unserem Fall ist die Anzahl 50.

Im Anschluss bekommen Sie eine Zusammenfassung, bei der auch die Paketverluste berücksichtigt werden. Es werden sowohl Anzahl als auch Prozentsatz ausgegeben.

                  Ping-Statistik für 199.181.132.250:

                                    Pakete: Gesendet = 6, Empfangen = 6, Verloren = 0 (0%)

                  ca. Zeitangaben in Millisekunden:

                                    Minimum = 26ms, Maximum = 29mx, Mittelwert = 27ms

Sind die Roundtrip-Zeiten sehr hoch, also größer als 100ms, werden Sie ebenfalls das Gefühl haben, dass die Netzwerkdownloads langsam sind.

Wollen Sie diverse Teile des Netzwerks für den Paketverlust ausschließen, dann pingen Sie verschiedene Segmente des gesamten Pfades an. Persönlich fange ich normalerweise mit dem Standardgateway an. Das ist der erste Router, an den alle Daten im Netzwerke übertragen werden. Gibt es an dieser Stelle einen hohen Paketverlust, haben Sie das Problem lokalisiert und es liegt am Netzwerk des Service-Providers.

Normalerweise finden Sie die IP-Adresse des Standard-Routers, indem Sie den Befehl ipconfig in der Kommandozeile von Windows ausführen. Die Ausgabe wird dann so ähnlich aussehen:

                  Drahtlos-LAN-Adapter WiFi:

                                    Verbindungsspezifisches DNS-Suffix_: domänenname.com
                                    IP Addresse. . . . . . . . . . . .    : 192.168.2.189
                                    Subnetzmaske . . . . . . . . . . . : 255.255.252.0
                                    Standardgateway . . . . . . . . . : 10.10.0.1

Sie interessieren sich hier für die IP-Adresse des Standardgateways. Im obigen Beispiel ist das 10.10.0.1.

Traceroute benutzen – den Netzwerkpfad verfolgen

Den Netzwerkpfad können Sie verfolgen, indem Sie den Befehl TRACERT auf der Kommandozeile von Windows verwenden.

Die Ausgabe zeigt zwar die Paketverluste nicht an, aber sie sehen langsam reagierende Router auf der gesamten Strecke.

Die Ausgabe zeigt sämtliche Ausgabezeiten aller Router. Nachfolgend finden Sie ein Beispiel:

  1. 5ms 2 ms 3 ms malibu.domain.com [10.10.0.1]
  2. 10 ms 6 ms 7 ms 10.60.0.6
  3. 9 ms 7 ms 7 ms 10.20.0.1
  4. 6 ms 7 ms 7 ms x130.cd9e68.sj.concentric.net [205.158.104.130]
  5. 7 ms 7 ms 8 ms ge9-0.dcr2.dc-fremont-ca.us.xo.net [205.158.60.169]
  6. 7 ms 7 ms 7 ms ge2-0.dcr1.dc-fremont-ca.us.xo.net [65.106.2.205]
  7. 10 ms 7 ms 8 ms p5-1-0-2.rar2.sanjose-ca.us.xo.net [65.106.2.153]
  8. 10 ms 9 ms 11 ms p1-0.ir1.paloalto-ca.us.xo.net [65.106.5.178]
  9. 9 ms 10 ms 15 ms 206.111.12.114.ptr.us.xo.net [206.111.12.114]
  10. 9 ms 10 ms 10 ms svl-core-03.inet.qwest.net [205.171.205.29]
  11. 29 ms 28 ms 29 ms stl-core-02.inet.qwest.net [205.171.5.85]
  12. 30 ms 29 ms 29 ms sea-edge-03.inet.qwest.net [205.171.26.42]
  13. * * * Zielnetzwerk nicht erreichbar.
  14. * * * Zielnetzwerk nicht erreichbar.
  15. 28 ms 28 ms 29 ms sam.abcnews.go.com [199.181.132.250]

Gibt es beim Traceroute-Roundtrip Antwortzeiten im Pfad, die größer als 100ms (ein Zehntel einer Sekunde) sind, könnte das für langsame Übertragungszeiten im Netzwerk verantwortlich sein.

Wie Sie oben sehen können, wandern die Daten durch verschiedene Netzwerke (XO, Qwest, ABC). Das ist das Tolle am Internet. Der Nachteil ist allerdings, dass der individuelle Anwender keinen Einfluss auf langsame Antwortzeiten hat. Am besten starten Sie mit dem Test für Paketverluste zwischen Ihrem Rechner und dem Service-Provider. Stellen Sie sicher, dass es vor allem hier nicht zu Paketverlusten kommt.

Über den Autor:
Dwight Barker, ehemaliger leitender Produktmanager bei EMC, ist, was Network Technologien betrifft, bereits in fast allen Bereichen von Network Management (Planungs- und Versorgungssysteme, Fehlermanagement, Leistungsmanagement, Sicherheit und Rechnungsstellung) tätig gewesen. Bevor er Network Physics beigetreten ist, hat er bei Netscreen, Cisco Systems und bei der Start-Up Firma Neon Software als Produktmanager gearbeitet.

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