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Kann Supply Chain Management von Low Code Tools profitieren?
Die Low-Code-/No-Code-Bewegung expandiert, da sie die App-Entwicklung in die Hände von Geschäftsanwendern legt. Davon profitiert auch das Supply Chain Management.
Die kurze Antwort lautet: Ja. Low-Code-Entwicklung hat das Potenzial für ein besseres Supply Chain Management.
Die Marktforscher von Forrester Research haben den Marktwert von Low-Code-Entwicklung bis 2020 auf rund 15 Milliarden Dollar prognostiziert. Es ist daher an der Zeit, dass Supply-Chain-Verantwortliche diese schnell wachsende Technologie kennenlernen und ihre Einsatzmöglichkeiten ausloten.
Das Potential von Low-Code-Entwicklung ist groß. So kann Low Code einige wichtige Herausforderungen im Supply Chain Management lösen: Da sich der Softwaremarkt rapide verändert, veralten Anwendungen oft schnell, und zwingen Mitarbeiter, außerhalb der offiziell bestehenden Anwendungen zu arbeiten. Nur auf diesem inoffiziellen Umweg bleiben sie häufig auf dem aktuellen Stand. Und für Entwickler ist es schwierig genug, mit der Nachfrage nach neuen Entwicklungen Schritt zu halten. Die Low-Code-Entwicklung ist in diesem Fall ein guter Ausweg. Sie ermöglicht es Nicht-Programmierern, Anwendungen selbstständig zu erstellen.
Low-Code-Entwicklung und No-Code-Entwicklung
Der Aufstieg von Low Code/No Code Tools verleiht Laien professionelle Programmierfähigkeiten. Das erweitert die Möglichkeiten: Die Anwender dieser Programmier-Tools - im Englischen als Citizien Developer bezeichnet - sind Unternehmensmitarbeiter, die zwar über Erfahrung in ihrem Geschäftsfeld verfügen, aber nicht für die Entwicklung von Anwendungen ausgebildet sind.
Zweifellos sind dies aber die Mitarbeiter, die die Anwendungen erstellen sollten, mit denen sie ihre Geschäftsfunktionen abwickeln. Schließlich sind das exakt diejenigen Mitarbeiter, die genaue Kenntnisse der Probleme haben. Der Einsatz von Low Code/No Code Tools, die die Erstellung von Spezialanwendungen vereinfachen, ermöglicht es somit Fachleuten, schnell und einfach maßgeschneiderte Anwendungen zu erstellen und bei Bedarf anzupassen - und das alles ohne die Verzögerungen und die Komplexität, die mit der Einbindung der IT auftreten würde.
Im Supply Chain Management kommen diese Tools wie gerufen: Supply Chain Manager sehen sich einer ständigen Modifikation ihrer Betriebs- und Berichtsanforderungen gegenüber. Der Rahmen und die Randbedingungen ihrer Arbeit ändern sich permanent. Hinzu kommt: Bestehende Anwendungen, die die Auftragsabwicklung verarbeiten, sind in der Regel starr und auf bestimmte Prozesse ausgerichtet, so dass eine Anpassung an unmittelbare Bedürfnisse kaum möglich ist.
Mit Low-Code-/No-Code-Plattformen ändert sich die Situation. Die Tools geben Fachanwendern leistungsstarke Programmierwerkzeuge in die Hände, mit denen sie ihre Geschäftsprozesse innerhalb von Tagen statt Monaten in leistungsstarke Anwendungen umwandeln können.
Low Code/No Code für besseres Supply Chain Management
Mit No Code Tools können Supply-Chain-Profis Anwendungen erstellen, die normalerweise nicht mit den internen Datensystemen des Unternehmens verbunden sind. Diese Anwendungen lassen sich nutzen, um Daten zu verfolgen und Informationen für mehrere Benutzer anzuzeigen und zu aktualisieren.
Ein typisches Beispiel in der Lieferkette ist die Planung der lokalen Ressourcen und die Koordination des Lagerpersonals, wenn sich die Bedingungen schnell ändern. Die grafischen Workflow-Schnittstellen, die typischerweise von No Code Tools angeboten werden, ermöglichen es, eine Cloud-Anwendung zu erstellen. Diese koordiniert über mehrere Standorte hinweg und nimmt bei Bedarf Änderungen an der Anwendung vor, ohne dass eine Verbindung zu Unternehmensdaten hergestellt oder die Arbeit der IT-Entwickler unterbrochen werden muss.
Die Low-Code-Entwicklung kann auch eine gewisse Konnektivität zu den Datenressourcen eines Unternehmens beinhalten und es Geschäftsleuten ermöglichen, ihr Fachwissen für die schnelle Entwicklung von Lösungen zu nutzen. Eine mögliche Supply-Chain-Anwendung, die mit Low Code entwickelt werden kann, wäre ein Dispositionssystem, das Fahrzeuge mit Wartungsplänen und Reparaturbetrieben koordiniert. Bestehende Unternehmensdatensätze, wie zum Beispiel der Fahrzeugbestand, können für den Zugriff durch Low-Code-Systeme freigegeben werden, so dass Supply Chain Manager diese Daten in ihrer Planungsanwendung verwenden können.
Sowohl Low-Code- als auch No-Code-Plattformen können leistungsstarke App-Entwicklungsfunktionen für Supply-Chain-Profis bereitstellen. Diese Profis verstehen die Probleme, mit denen sie konfrontiert sind, besser als reine Entwickler und versetzen sie in die Lage, anspruchsvolle Anwendungen zur Lösung ihrer Probleme zu entwickeln. Es liegt an der IT, die Werkzeuge und den entsprechenden Zugang zu den Datenressourcen bereitzustellen. Wenn dies erfolgt, wird das auch die Arbeit der IT erleichtern - und die Lieferkette des Unternehmens möglicherweise viel effizienter machen.
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