Gorodenkoff - stock.adobe.com
HCI: Was ist eine hyperkonvergente Infrastruktur?
Eine Hyperkonvergente Infrastruktur (HCI) zerlegt klassische IT-Pakete in Rechenleistung, Storage, Netzwerk und Virtualisierung. Das hilft bei Provisionierung und Wartung.
Hyperkonvergente Infrastruktur (HCI, Hyper-Converged Infrastructure) versteht sich als ein System, das Rechenleistung, Storage, Netzwerk und Virtualisierung beinhaltet. Doch dieser erklärende Satz greift zu kurz.
Tatsächlich hat nämlich die Virtualisierung von Servern eine erhebliche Auswirkung darauf gehabt, wie verwaltete Computer-Ressourcen in Unternehmen provisioniert und gewartet werden.
Der Trend zur Virtualisierung machte aber am Server keineswegs halt: Mittlerweile sind für uns Technologien zur Virtualisierung in den Bereichen Storage und Netzwerk schon gewöhnlich. Sie ermöglichen eine umfassende, durch Software steuerbare Handhabung, mit deren Hilfe Ressourcen und Verwaltung von Workloads zentralisiert werden können. Aus diesem Zusammenfließen von Rechenleistungs-, Storage- und Netzwerkvirtualisierung hat sich die HCI entwickelt.
Was ist hyperkonvergente Infrastruktur denn genau?
Ein klassisches Problem der IT liegt schon seit Jahrzehnten in der Provisionierung und Verwaltung von Ressourcen. Hier verspricht die HCI, viele der bekannten Hindernisse auszuräumen. Natürlich wirkt ein solches Versprechen auf die Zielgruppe sehr attraktiv.
Denken Sie etwa daran, dass es noch nicht allzu lange her ist, dass in einem Rechenzentrum genau ein Server für genau eine Workload zuständig war. Und diese Server mussten dafür zu allem Überfluss auch Stück für Stück noch von Administratoren konfiguriert werden. Schlimmer noch: Oftmals geschah das von Hand.
Nicht so viel anders sah es auch bei Storage und Netzwerk aus: überwiegend waren sie an spezifische Workloads gebunden und wurden mit hohem manuellem Aufwand betrieben. Jede Ressource war einem darauf spezialisierten IT-Team zugewiesen, die Werkzeuge für Verwaltung und Überwachung unterschieden sich in der Regel, mitunter sogar erheblich. Wo man heute einfach einmal eine Geschäftsanwendung ausrollt, waren früher Tage oder sogar Wochen der Vorarbeit notwendig, allein schon, um die Ressourcen zu koordinieren.
Vieles davon ist mit der zunehmenden Nutzung von Virtualisierung besser geworden. Administratoren konnten Server (später auch Storage und Netzwerke) in deutlich weniger Zeit und mit erheblich höherer Flexibilität provisionieren. Von Anfang an ging dies in aller Regel auch einher mit deutlich effizienteren Nutzungen der Ressourcen für Rechenleistung, Storage und Netzwerk. Trotzdem wurden mit der Ausbreitung der Virtualisierung nicht alle Schmerzen gelindert.
Verschiedene Hindernisse verblieben weiterhin. Darunter etwa die Problematik von IT-Silos, Integration neuer Hardware oder Einschränkungen bei ganz allgemeinen Verwaltungsarbeiten.
Der Fortschritt der konvergenten Infrastruktur und ihre Weiterentwicklung zur HCI stellt die Virtualisierung auf eine ganz neue Ebene, um diese abstrakteren IT-Probleme anzugehen.
Der Kern der HCI lässt sich als umfassende Softwarelösung beschreiben, die Virtualisierung vereint mit Automatisierung, Orchestrierung und Verwaltung. Diese Softwarelösung virtualisiert in ihrem Kontext sämtliche Ressourcen für Rechenleistung, Storage und Netzwerk. Diese Ressourcen werden dann in Pools eingeteilt und in leistungsorientierte Schichten kategorisiert. So könnte ein Administrator zum Beispiel eine Anzahl an Festplatten in einen leistungsschwächeren Pool einteilen, der für Archivierungsaufgaben zuständig sein könnte, während eine Gruppe aus SSD-Laufwerken einen Hochleistungspool für die Datenspeicherung bilden könnte.
Mit HCI fallen die herkömmlichen IT-Silos schlicht und ergreifend weg. Ein einzelnes IT-Team kann alle Ressourcen für Rechenleistung, Storage und Netzwerk provisionieren.
Dank eingebauter Automatisierung lassen sich viele Provisionierungsaufgaben schnell und unter Befolgung vorhandener Richtlinien erledigen. Statt zum Beispiel bestimmte vCPUs und Storage zu provisionieren oder ein Netzwerksegment zu erstellen, können Administratoren einfach eine passende virtuelle Maschine (VM) oder einen passenden Container für eine Workload anfragen und auf diesem Weg direkt auch die Provisionierung für Sicherheit, Compliance und Ressourceneffizienz dynamisch erledigen lassen.
Ein nicht zu übersehender Vorteil liegt auch darin, dass die Verwaltungsfähigkeiten von HCI es erlauben, sämtliche Ressourcen und die darunterliegende Hardware im HCI-Kontext auf einen Blick zu sehen: Administratoren können alles in der HCI-Umgebung überblicken.
HCI wird zunehmend auf White-Box-Hardware implementiert, statt auf vorgefertigter oder spezialisierter Hardware. Damit steht eine größere Vielfalt an Hardware bereit, was Ihnen wiederum eine größere Unabhängigkeit von einzelnen Hardware-Anbietern verschafft. So steht mehr Wachstum und Erweiterungen für die HCI-Umgebung kaum noch etwas entgegen.