Panik im Hotelzimmer: In einer Stunde beginnt das entscheidende Verkaufsmeeting, aber das Notebook startet nicht. Keine Maßnahme will greifen, weder der Anschluss ans Stromnetz noch wiederholtes und langes Drücken des Power-Buttons oder das An- und Abstöpseln der externen Maus. Schließlich hilft nur noch eins: ein Anruf beim IT-Support der Firma. Und tatsächlich gelingt es dem IT-Mitarbeiter, eine Ferndiagnose zu stellen, eine defekte Windows-Systemdatei zu ersetzen und den Rechner anschließend hochzufahren. Gerade noch rechtzeitig.
Voraussetzung für die rettende Hilfestellung war in diesem Fall die Intel Active Management Technology (AMT). Dieser Begriff steht für eine Remote-Access-Lösung, die fester Bestandteil der vPro-Plattform von Intel ist. Dabei handelt es sich um eine PC-Plattform, die sich in erster Linie an Unternehmenskunden richtet. Im Gegensatz zu softwarebasierten Lösungen wie beispielsweise der in Windows integrierten Remote-Desktop-Verbindung kommt hier Hardware-Technik zum Einsatz. Das bringt gegenüber reinen Software-Lösungen gleich mehrere Vorteile mit sich: So ist es beispielsweise möglich, über Out-of-Band-Verwaltungsfunktionen einen weit entfernten Computer übers Internet einzuschalten und zu booten – selbst dann, wenn das installierte Windows-Betriebssystem beschädigt sein sollte. Denn der Administrator kann mit vPro ohne laufendes Windows anstehende Updates für das Betriebssystem und die benötigten Treiber einspielen oder auch die gesamte OS-Installation durch ein gesichertes Image ersetzen. Außerdem lassen sich Änderungen am BIOS des Computers vornehmen.
Dieser Fernwartungszugriff funktioniert sogar durch die Firewall des Unternehmens hindurch. Der Rechner muss lediglich am Stromnetz hängen und mit einem Ethernet-Netzwerk verbunden oder in Reichweite eines bekannten WLAN-Netzwerks sein.
Intel AMT als eigener Mikrocontroller
Die Intel Active Management Technology basiert auf einem eigenen Mikrocontroller, der über das Netzteil mit Strom versorgt wird. Zudem verfügt er über eigene Schnittstellen wie beispielsweise einen von außen zugänglichen Ethernet-Port. Aus diesem Grund lässt sich der Controller auch dann ansprechen, wenn der PC selbst gerade ausgeschaltet ist – lediglich eine Netzwerkverbindung muss gegeben sein.
KVM: Keyboard, Video und Mouse
Zu den wesentlichen Bestandteilen der IntelActive-Management-Technik zählt der integrierte KVM-Server von Intel vPro Enterprise für Windows. KVM steht für die Begriffe Keyboard, Video und Mouse, also die Komponenten Tastatur, Bildschirm und Maus, die drei wesentlichen Elemente für die Steuerung eines PCs. KVM-Switches kennt man gemeinhin als externe Geräte, die die Steuerung von zwei oder mehr Computern über eine gemeinsame Tastatur und Maus sowie einen Monitor ermöglichen. Bei Intel vPro ist dieser Switch in Form einer Technik namens „KVM over IP“ ausgeführt, die Computer per LAN oder WLAN übers Internet verbindet. Zu diesem Zweck stehen Software-Tools wie beispielsweise der Intel Endpoint Management Assistant (EMA) bereit, mit dem sich mehrere Rechner auch in bekannten Netzwerken über Cloud-Dienste wie beispielsweise AWS, Microsoft Azure oder Google Cloud verwalten lassen.
Die Vorteile von Intel AMT
Für den anfangs beschriebenen, hilflosen Außendienstmitarbeiter in seinem Hotelzimmer und den Helpdesk in seiner Firma glänzt eine Remote-Access-Lösung wie Intel AMT mit gleich mehreren Vorteilen. Der Helpdesk kann zum Beispiel direkt auf das Notebook zugreifen, und zwar unabhängig davon, ob es hochgefahren ist oder nicht. Dank der hardwarebasierten Technik analysiert der Helpdesk auf einem Layer unterhalb des Betriebssystems die Ursache der Störung und leitet die erforderlichen Schritte zur Beseitigung des Fehlers ein. Diese Hilfestellung erfolgt sofort ohne Verzögerung. Die Alternative, einen Servicemitarbeiter mit einem Ersatzgerät loszuschicken, würde – je nach Entfernung zwischen Unternehmen und Mitarbeiter – eventuell mehrere Stunden dauern. Das macht die Einhaltung des geplanten Termins für die Präsentation unmöglich.
Nicht immer ist es jedoch notwendig, Funktionsstörungen sofort zu beheben. Teilweise melden sich Mitarbeiter beim Helpdesk mit dem Hinweis, dass sie das Gerät erst am nächsten Tag wieder benötigen. In solchen Fällen eröffnet Intel AMT der IT-Abteilung die Möglichkeit, unabhängig von der Verfügbarkeit des entfernten Mitarbeiters und auch ohne seine Mithilfe auf den Computer zuzugreifen, Reparaturen vorzunehmen, das System zurückzusetzen oder ein Betriebssystem-Image aufzuspielen. Der Support genießt dadurch mehr Flexibilität, die es dem Unternehmen erlaubt, die Ressourcen in der IT-Abteilung effektiver einzusetzen und die Auslastung gleichmäßiger zu verteilen.
Lösung fürs Homeoffice
Die Fernwartungs- und Remote-Access-Funktionen von Intel AMT und der Intel-vPro-Plattform bieten damit eine Lösung für ein Problem an, das seit einigen Jahren immer mehr Firmen betrifft. Sie statten ihre Angestellten mit vorkonfigurierten Firmengeräten aus, die diese für die Arbeit im Homeoffice mit nach Hause nehmen dürfen. Gleichzeitig kann der Helpdesk bei schwerwiegenden Problemen nur dann weiterhelfen, wenn sich die Mitarbeiter mit ihren Geräten gerade im Büro befinden. Hier weisen speziell für den professionellen Einsatz konzipierte Computer mit Intel-vPro-Technik Wege für eine verbesserte Administration und effizientere Fehlerbehebung auf. Verzögerungen, die sich durch den räumlichen Abstand zwischen Homeoffice und Unternehmenssitz ergeben, entfallen in diesem Fall. Sie ermöglichen ein ortsunabhängiges, produktiveres Arbeiten.